Außergewöhnliche Zeiten erfordern ein Umdenken bei den internationalen Lieferketten. Nutzen Sie in schwierigen Zeiten die Chancen von neuen Beschaffungsmärkten.
Die Hürden im internationalen Handel nehmen zu, protektionistische Maßnahmen werden neu aufgebaut. Das wirkt sich auch auf internationale Lieferketten aus, die ohnehin unter Druck stehen.
Im Zuge der Corona-Pandemie wurden die globalen Lieferketten empfindlich gestört. Inzwischen haben die Störungen auf zahlreiche Wirtschaftszweige übergegriffen, auch die Konsumenten bekommen sie zu spüren. Eine kurzfristige Besserung ist nicht in Sicht, was gravierende Folgen für weltweite Produktionsprozesse hat.
Der von Russland entfachte Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Folgen verschärfen nach Erkenntnissen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) auch die Probleme in den Lieferketten der Weltwirtschaft enorm.
Wie schwierig sich die Lieferketten-Situation für die Unternehmen bereits vor Kriegsbeginn dargestellt hatte, zeigt die Sonderauswertung der IHK-Konjunkturumfrage von Mitte Februar 2022.
Nach der Sonderauswertung "Lieferketten" der DIHK vom Herbst 2021 plant mehr als die Hälfte der Unternehmen, angesichts der Herausforderungen im internationalen Geschäft, ihre Lieferketten anzupassen oder ist bereits dabei, dies zu tun.
Internationalisierung ist nicht mehr nur Export, sondern umfasst zunehmend die gesamte Lieferkette. Diese wird in Folge von Pandemie und Krieg immer mehr gestört, so dass neue Sourcingstrategien in den Unternehmen geboten sind.
Das Thema Global Sourcing, d.h. die weltweite Beschaffung, wird immer wichtiger.
Beim Global Sourcing werden Ressourcen, Materialien und Vorprodukte bei Lieferanten außerhalb der eigenen Landesgrenzen beschafft. Dies birgt große Chancen, aber auch Herausforderungen. Der Reduzierung von Kosten, dem besseren Zugang zu Ressourcen und der Erschließung von Auslandsmärkten stehen im schlimmsten Fall Währungsschwankungen, längere Reaktionszeiten, Kommunikationsschwierigkeiten sowie politische und rechtliche Unsicherheiten gegenüber.
Das Außenwirtschaftsportal Bayern hat daher eine Gobal Sourcing-Seite, die die Eckpunkte einer Beschaffungsstrategie darlegt, veröffentlicht.
Weiterhin hat der BIHK einen Praxisleitfaden „Digitale Lieferantensuche/Beschaffung im B2C- und B2B-E-Commerce" herausgegeben.
Global Sourcing Portal des Außenwirtschaftsportals
Ein zentraler Punkt von Global Sourcing ist die Suche nach neuen Beschaffungsmärkten.
Bei der Lieferantensuche sollten Sie zunächst Ihren Bedarf ermitteln, den möglichen Beschaffungsmarkt analysieren und dann den Lieferanten suchen.
Insbesondere der geeignete Beschaffungsmarkt ist oftmals schwer zu finden. Mittels verschiedener Plattformen können hier Beschaffungsmärkte analysiert werden.
Die wichtigsten Recherchemöglichkeiten bieten:
GTAI, die Außenhandelskammern (AHK) und das AHK Industrial Suppliers Forum, Coface und das Außenwirtschaftsportal Bayern.
Insbesondere auf GTAI finden Sie konkrete Informationen zu Sourcingchanchen in bestimmten Ländern (z.B. in Südostasien) und zu bestimmten Branchen.
Länderseiten von GTAI
Wenn ein geeigneter Beschaffungsmarkt feststeht, können bei der Suche nach dem richtigen Lieferanten die AHKs weiterhelfen. Viele AHKs bieten eine gezielte Suche als Dienstleistung an. Weiterhelfen bei der Lieferantensuche können auch etablierte Lieferanten-Suchtools, wie sie im Internet zu finden sind.
Einige AHKs bieten auch direkt Lieferantensuchportale an, z.B.
Hier finden Sie die Außenhandelskammern
Bei der Auswahl des Beschaffungsmarktes und der Lieferantensuche müssen aber auch immer das Thema nachhaltige Lieferketten bzw. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) beachtet werden. Hierzu finden Sie auf unserer Homepage weitere Informationen.
Informationen zum Lieferkettenmanagement
Betriebswirt (VWA)
Bereichsleiter International
Würzburg
Assessorin jur.
Referentin International
Würzburg
Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin)
Referentin Vorstand/Justiziariat | International
Würzburg