Erfolgreiche Personalbeschaffung für Unternehmen

Personalbedarf: Rahmenbedingungen und Voraussetzungen klären

Wer den „Wettstreit um die besten Fachkräfte“ für sich gewinnen möchte, muss heute ein professionelles Rekrutierungsverfahren sicherstellen. Darüber hinaus ist es für jede Personalabteilung ratsam, eine systematische Personalbedarfsplanung im eigenen Unternehmen zu etablieren.

Warum Personalbedarfsplanung?

Eine kontinuierliche Personalbedarfsplanung ist eine Art „Frühwarnsystem“. Sie hilft Unternehmen, künftige Personalengpässe und Personalüberhänge zu erkennen und ggf. Maßnahmen einzuleiten. Unfreiwillige Vakanzen und teure, ungeplante Rekrutierungsmaßnahmen können so vermieden werden.

Wie empfehlen Unternehmen, die eine ausführliche Personalbedarfsplanung anstreben, die folgenden Schritte durchzuführen:

Personalbedarfsplanung für Profis

Planungszeitraum

Festlegung eines Planungszeitraums

Der Planungshorizont der Analysen bestimmt, wie weit im Voraus Personalbedarf für ein Unternehmen eingeschätzt werden kann.

  • Eine kurzfristige Planung (bis zu einem Jahr) erlaubt besonders präzise Prognosen.
  • Eine mittelfristige Planung (bis zu 3 Jahren) kann auch technische oder organisatorische Veränderungen berücksichtigen.
  • Eine langfristige Planung (über 3 Jahre) kann nur als Grobplanung dienen, gibt aber dennoch eine wichtige Orientierungshilfe. Unternehmen sollten überlegen, welcher Planungszeitraum für ihren konkreten Fall die besten Erkenntnisse liefert.
Unternehmensstrategie

Unternehmensstrategie und -ziele festhalten

Eine strategische Personalplanung folgt stets den übergeordneten Unternehmenszielen. Eine solide Personalbedarfsplanung beschäftigt sich daher auch immer mit der Unternehmensstrategie und den Unternehmenszielen.

Künftige Aufgaben erkennen: Auf Basis der Unternehmensstrategie gilt es festzulegen, welche Arbeitsbereiche an Bedeutung gewinnen oder verlieren werden.

Netto- und (Brutto-)Personalbedarf

Voraussichtlichen Personalbedarf ermitteln

Voraussichtlichen zukünftigen (Brutto-)Personalbedarf ermitteln

Wann und wo werden wie viele Arbeitskräfte benötigt? Um diese Frage geht es bei der Ermittlung des Brutto-Personalbedarfs (Soll-Personalbestand). Es gibt unterschiedliche Methoden und Planungstools, die bei der Analyse  des Brutto-Personalbedarfs helfen können. Einige Methoden basieren auf einem Schätzverfahren – andere legen Kennzahlen zugrunde, um Aussagen über die Zukunft zu treffen.

Netto-Personalbedarf: Ermittlung der notwendigen Einstellungen und Freisetzungen

Mit dem Netto-Personalbedarf werden die insgesamt notwendigen Einstellungen und Freisetzungen ermittelt (Soll-Bedarf). Unternehmen wissen dann, wieviel Personal sie in Zukunft benötigen. Die Berechnung des Netto-Personalbedarfs basiert auf folgender Formel:

 

voraussichtlicher zukünftiger (Brutto-)Personalbedarf – Personalbestand + voraussichtliche Personalabgänge - voraussichtliche Personalzugänge = Netto-Personalbedarf

Fluktuation

Voraussichtliche Ab- und Zugänge für den Planungszeitraum ermitteln

Um Aussagen zur Entwicklung des Personalbedarfs treffen zu können, ist auch eine Analyse der Fluktuationsstatistik (Abgangs-Zugangs-Tabelle) notwendig. Diese kann zum Beispiel in Form einer Excel-Tabelle geführt werden. Die Belegschaft sollte dafür in festgelegte Qualifikationsgruppen eingeteilt werden. Personalplaner vermerken dann die Ab- und Zugänge für jede Gruppe und jedes Jahr. 

Maßnahmen

Die richtigen Maßnahmen entwickeln

Wer die vorangestellten Analyseschritte durchlaufen hat, verfügt über eine solide Basis, um

  • Weiterbildungsmaßnahmen einzuleiten
  • innerbetriebliche Versetzungen anzustoßen
  • Nachfolgeregelungen einzuleiten
  • Wissenstransfer sicherzustellen
  • neue Mitarbeiter vorausschauend zu rekrutieren

Employerbranding und Zielgruppenfindung

Auf dem Weg zu Unternehmermarke und Zielgruppen

Bevor Arbeitgeber aber mit dem Bewerbungsverfahren beginnen, sollten Sie erst nochmal einen Blick in den Spiegel werfen: Auf einem Arbeitsmarkt, der zunehmend von Fachkräfteengpässen bestimmt wird, können viele Bewerberinnen und Bewerber zwischen mehreren Arbeitsangeboten wählen. Warum also sollten sich hart umworbene Fachkräfte gerade für das eigene Unternehmen entscheiden? Auf diese Frage müssen Personalabteilungen unbedingt eine Antwort haben. Unser Rat lautet deshalb, sich mit den Stärken und Schwächen des Unternehmens und der Stärkung der Arbeitgebermarke zu befassen (Employer Branding).

Aber Achtung: Der Aufbau, die Pflege und die Stärkung der eigenen Arbeitgebermarke funktionieren nicht von heute auf morgen. Employer Branding ist ein Prozess, der langfristig angelegt und kontinuierlich weiterentwickelt werden muss.

In drei Schritten zur eigenen Unternehmermarke

Erster Schritt: Durchführung einer internen und externen Unternehmensanalyse

Zunächst gilt es sich ein Überblick zu verschaffen: Dabei ist es sinnvoll, die Eindrücke und Erfahrungen der Mitarbeiter mit in die Bewertung einfließen zu lassen.

Zweiter Schritt: Formulierung von Kernbotschaften und Arbeitgeberclaim

Sie haben ihre Alleinstellungsmerkmale analysiert und herausgearbeitet? Sehr gut! Zeit, diese prägnant darzustellen.

Dritter Schritt: Leben der Identität – zur Marke werden

Für eine erfolgreiche Personalbeschaffung reicht es nicht, die eigene Marke nur nach außen zu tragen, viel mehr muss sie auch intern verinnerlicht werden!

Erster Schritt: Durchführung einer internen und externen Unternehmensanalyse

Die interne Unternehmensanalyse liefert Erkenntnisse zur Unternehmensidentität, zu Werten und Kompetenzen sowie zu Stärken und Schwächen des Unternehmens. Eine Analysemethode ist die Mitarbeiterbefragung. Sie zeigt auf, wie die Mitarbeiter das Unternehmen als Arbeitgeber erleben und wie personalpolitische Maßnahmen bei der Belegschaft ankommen. Das lässt auch Rückschlüsse darüber zu, welche Maßnahmen für bestimmte Bewerbergruppen (Auszubildende, Führungskräfte, Frauen, etc.) besonders relevant sein könnten.

  • Zielgruppenanalyse: Wer soll das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber wahrnehmen und mit welcher Zielsetzung? – Diese Frage gilt es bei der Zielgruppenanalyse zu beantworten. Es ist sinnvoll, eine detaillierte Differenzierung der Zielgruppen vorzunehmen. Unternehmen können so gezielt auf die einzelnen Zielgruppen eingehen und wirksame Employer-Branding-Maßnahmen entwickeln. Folgende Zielgruppen und Zielsetzungen können in die Überlegungen beispielhaft einbezogen werden:
     
  • Wettbewerbsanalyse: Was bieten andere Unternehmen in der Region ihren Fachkräften? Mit welchen Maßnahmen buhlen sie um Bewerberinnen und Bewerber? Wie gelingt es ihnen, als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden? – Ein Besuch auf den Karrierewebseiten und den Messeständen der Konkurrenz kann wertvolle Erkenntnisse liefern: Denn nur so gelingt es, sich abzusetzen und Alleinstellungsmerkmale zu vermitteln.

Unternehmen sollten wissen:

  1. Was macht uns als Unternehmen einzigartig?
  2. Wie wird diese Einzigartigkeit im Unternehmensalltag erfahrbar?

Zweiter Schritt: Formulierung von Kernbotschaften und Arbeitgeberclaim

Wer seine Alleinstellungsmerkmale kennt, kann diese auch in Worte fassen: Dabei gilt es, die Ergebnisse der Analysen in Kernbotschaften zu verdichten. Ein Arbeitgeberclaim zeigt Mitarbeitern und potenziellen Bewerbern, wofür das Unternehmen steht.

Dritter Schritt: Leben der Identität – zur Marke werden

  • Es ist wichtig, dass das Arbeitgeberprofil unternehmensintern gelebt und von den Mitarbeitern entsprechend wahrgenommen wird. Man kann ggf. personalpolitische Maßnahmen entwickeln, die die Werte erlebbar machen.  
  • Tue Gutes und rede darüber: Unternehmen müssen die Arbeitgeberidentität auch nach außen vermitteln. 

Auch die Karrierewebseite und Stellenanzeigen sollten die Arbeitgebermarke stärken. Ganz wichtig: authentisch bleiben.  Wer z. B. mit Familienfreundlichkeit wirbt, muss hier auch Employer-Branding-Maßnahmen anbieten können (flexible Arbeitszeiten, Zuschuss zur Kinderbetreuung, etc…). Nur so kann falschen Erwartungen vorgebeugt werden.

Bewerberpool: Welche Bewerber wollen wir ansprechen?

Ein wichtiger Schritt im Rahmen der Personalbeschaffung ist die Festlegung auf eine bestimmte Zielgruppe (Bewerberpool). Unternehmen sollten sich deshalb fragen: Welche Bewerber wollen wir erreichen? Und welche Informationen sind während des Rekrutierungsprozesses für diese Zielgruppe relevant?

Spezifische Zielgruppen, die man erreichen möchte, könnten z.B. sein:

Ältere Bewerber: Ältere Bewerber überzeugen durch ein breites Erfahrungs- und Fachwissen. Die Fluktuation unter älteren Fachkräften ist deutlich geringer – sie müssen ihre Karriere nicht mehr durch Jobwechsel vorantreiben. Es lohnt sich daher, die Generation 50plus im Rekrutierungsprozess anzusprechen. 

Frauen: In vielen Branchen ist das Beschäftigungspotenzial von Frauen längst nicht ausgeschöpft. Es lohnt sich daher, diese Zielgruppe mit konkreten Maßnahmen zu umwerben – zum Beispiel mit Angeboten zu flexiblen Arbeitszeiten oder Unterstützung bei der Kinderbetreuung.

Führungskräfte: Erfahrene Führungskräfte sind auf dem Arbeitsmarkt besonders umworben. Kann die Stelle möglicherweise auch intern besetzt werden? Auch diese Alternative sollte vor einem kostenintensiven Rekrutierungsprozess geprüft werden.

Hochschulabsolventen: Immer mehr Unternehmen suchen frühzeitig Kontakt zu Studierenden, zum Beispiel durch Hochschulkooperationen oder Praktika. Wer früh aktiv wird, ist der Konkurrenz bei der Rekrutierung einen Schritt voraus.

Internationale Fachkräfte: Wer auch im Ausland rekrutiert, erweitert den potenziellen Bewerberkreis und erhöht die Chancen einer passenden Stellenbesetzung. Ausführliche Informationen zur Auslandsrekrutierung bietet das Internetportal Make-it-in-Germany.

Arbeitslose: Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen, können staatliche Förderungen erhalten. Informationen gibt es bei der Agentur für Arbeit.

Auszubildende: Die Auszubildenden von heute sind die Fachkräfte von morgen. Ausbildung ist eine zentrale Stellschraube zur Fachkräftesicherung. 

Flüchtlinge: Geflüchtete bringen häufig wichtige Qualifikationen aus ihrem Heimatland mit. Bei der Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten gibt es zahlreiche Fördermöglichkeiten für Unternehmen. Willkommenslotsen beraten Unternehmen deutschlandweit bei Rekrutierung und Integration. 

Menschen mit Behinderung: Bewerber mit Behinderung haben es am Arbeitsmarkt schwer. Dabei sind sie häufig genauso gut qualifiziert und genauso leistungsfähig wie andere Bewerber. Hier gilt es für Unternehmen, Chancen zu eröffnen, Bewerber vorurteilsfrei zu bewerten – und sich als fairer und sozialer Arbeitgeber zu positionieren. 

Studienabbrecher: 43 Prozent aller Studienabbrecher in Deutschland haben sich nach ihrer Unierfahrung für eine Ausbildung entschieden. Wer damit wirbt, auch für „Umwege im Lebenslauf“ offen zu sein, kann sich bei dieser Zielgruppe interessant machen und Nachwuchskräfte rekrutieren.

Good to know!

Diversity Management: Vielfalt als Chance auf dem Bewerbermarkt

In Zeiten von Fachkräfteengpässen ist es sinnvoll, die Stellenausschreibung so zu gestalten, dass man einen möglichst großen Bewerberpool anspricht.

Unser Tipp: Deutlich formulieren, wenn beispielsweise Bewerbungen von Studienabbrechern oder Menschen mit Behinderung willkommen sind. Werben sollte man – sofern dies authentisch ist – mit den Angeboten zur Familienfreundlichkeit. Studien zeigen: Auch immer mehr Männern ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber wichtig. Man punktet auf diese Weise also bei beiden Geschlechtern auf dem Bewerbermarkt.

IHK-Broschürentipp: Vielfalt in ihrem Unternehmen nutzen

Stellenangebote und Rekrutierungskanäle

Mit dem perfekten Stellenangebot zahlreiche Bewerber erreichen

Der erste Eindruck zählt! Unternehmen sollten ein Stellenangebot stets als positives Aushängeschild nutzen. Unternehmen sollten zudem darauf achten, dass Stellenanzeigen klar strukturiert und lesefreundlich aufgebaut sind. Außerdem sollten unterschiedliche Sinnabschnitte visuell voneinander abgegrenzt werden. Sofern dies möglich ist, empfiehlt es sich, ein Foto in die Stellenanzeige einzubinden. Wichtig ist, dass das Foto authentisch wirkt und das Unternehmen repräsentiert. Viele Unternehmen nutzen mittlerweile Fotos der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Arbeitskontext. Künstliche oder gestellte Bilder sollten vermieden werden. Unternehmen sollten darauf achten, dass sich die Bewerbergruppen im Foto wiederfinden.

Das Stellenangebot soll professionell und ansprechend gestaltet sein? Wir raten Personalverantwortlichen, die folgenden Punkte durchzuführen: 

Unternehmensbeschreibung

Eine Stellenanzeige beinhaltet eine Beschreibung der Geschäftsbereiche, Größe, internationale Ausrichtung und Struktur des Unternehmens. Auch Aussagen zur Arbeitsatmosphäre und Unternehmenskultur sind hilfreich –  vor allem bei Unternehmen, die unter Bewerbern weniger bekannt sind. Wenn möglich, sollte in diesem Bereich auch ein Firmenlogo eingebunden werden.

Stellenbeschreibung

Die Stellenbeschreibung bildet zusammen mit den erwarteten Kompetenzen das Herzstück der Stellenausschreibung und sollte den größten Raum in der Anzeige einnehmen. Wichtige Informationen sind dabei der Arbeitsumfang (Vollzeit / Teilzeit), die konkreten mit der Stelle verbundenen Aufgaben und die Einordnung der Position in der Unternehmenshierarchie. Wichtig ist, stets die männliche und weibliche Form der Stellenbezeichnung zu wählen.

Erwartete Kompetenzen

In der Kompetenzbeschreibung sollte man die fachlichen, sozialen und methodischen Kompetenzen stichpunktartig anführen. Tipp: Nicht nur die „eierlegende Wollmilchsau“ suchen sondern sich auf die zentralen Kompetenzen beschränken. Dabei sollte man auch Abstufungen machen: Welche Fähigkeiten sind zur Ausübung der Stelle unumgänglich – und welche wünschenswert? Es ist zudem wichtig zu verdeutlichen, welche Spezialfähigkeiten im Unternehmen möglicherweise noch erworben werden können. So signalisiert man, dass Weiterbildung im ausschreibenden Unternehmen kein Fremdwort ist und präsentiert sich zusätzlich als attraktiver Arbeitgeber.

Arbeitgeberleistungen

Mit Arbeitgeberleistungen wie Jobticket, flexiblen Arbeitszeiten, Möglichkeiten zum Homeoffice oder Ähnlichem können Unternehmen punkten. Gerade für Berufsanfänger stellen auch gute Weiterbildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten einen Anreiz zur Bewerbung dar.

Bewerbungsprozess

Es gilt, Struktur und Transparenz in den Bewerbungsprozess zu bringen: Wann ist Bewerbungsschluss und in welcher Form sollen Interessenten die Bewerbung vorlegen? Die Angabe einer Kontaktperson ermöglicht es den Bewerbern, schon während des Bewerbungsprozesses mögliche Unklarheiten zu beseitigen. Frühzeitige Fragen zu Gehaltswünschen und frühestmöglichem Eintrittsdatum der Bewerber schafft zusätzliche Planungssicherheit.

Jobbörsen, Headhunter, E-Recruiting - Wege der Personalsuche

Jobbörsen, Headhunter, E-Recruiting. Es gibt viele Wege der Personalsuche. Aber welche Recruiting-Kanäle sind die Richtigen? Um möglichst viele Bewerbungen auf eine Stellenanzeige zu erhalten, sollten Unternehmen ihr Stellenangebot stets über unterschiedliche Wege verbreiten. Es empfiehlt sich zu überlegen, wo und wie man seine Bewerber am ehesten erreicht.

Rekrutierungswege

Face-to-Face Vermittlung

Durch direkte Gespräche mit potenziellen Bewerbern vermitteln Sie nicht nur Interesse, sondern hinterlassen zudem positive Eindrücke!

Social Media und Jobbörsen

Um eine möglichst große Reichweite mit einer Stellenanzeige zu erreichen, reicht es heutzutage nicht mehr aus, eine klassische Stellenanzeige auf der eigenen Firmenwebsite zu schalten. Nutzen Sie aktiv die sozialen Netzwerke

Weitere Rekrutierungskanäle

Vor allem bei der Suche nach hochspezialisierten Fach- und Führungskräfte kann es durch aus von Vorteil sein, weitere Rekrutierungskanäle in Betracht zu ziehen!

Face-to-Face Vermittlung

Rekrutierung durch persönlichen Kontakt

Gibt es im Bekanntenkreis Kandidaten, die auf die gesuchte Stelle passen? Unternehmen können persönliche Kontakte nutzen und diese ermutigen, eine Bewerbung abzugeben.

Interne Ausschreibung

Jede Stelle sollte auch intern ausgeschrieben werden. Wer intern besetzen kann, spart Zeit im Rekrutierungsprozess und bei der Einarbeitung.

Mitarbeiter werben Mitarbeiter

Wer könnte authentischer für ein Unternehmen werben, als die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Diese können aktiv in die Suche mit eingebunden werden. Man kann auch (Geld-)Prämien für eine erfolgreiche Vermittlung ausschreiben – so bietet man Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen zusätzlichen Anreiz, sich einzubringen.

Personalsuche auf Job- und Karrieremessen

Job- und Karrieremessen können genutzt werden, um mit potenziellen Bewerbern ins Gespräch zu kommen. Es besteht die Möglichkeit, hier über vakante Stellen zu informieren.

Social Media und Jobbörsen

Stellenangebote auf der Firmenwebseite

Die Firmenwebseite ist heute das wichtigste Aushängeschild eines Unternehmens. Jedes Jobangebot sollte sich hier wiederfinden. Am besten richten Unternehmen auf der Firmenhomepage eine spezielle Unterseite für Bewerber ein. Es lohnt sich, die Firmenwebseite zu nutzen, um sich in Texten, Bilder und Videos als attraktiver Arbeitgeber (Employer Branding) zu positionieren.

Social Media Recruiting

 Die Rekrutierung über Social Media ist vor allem bei einer jüngeren Zielgruppe sowie bei Fachkräften der IT-Branche erfolgsversprechend. Dabei müssen Unternehmen nicht darauf warten, dass die Bewerber sich bei ihnen melden.

Im Sinne des Active Sourcing ist es heutzutage durchaus üblich, dass Unternehmen über die sozialen Netzwerke Kontakt zu potenziellen Bewerbern aufnehmen. Ziel einer solchen Kontaktaufnahme ist es, sie über die Online-Kommunikation so lange ans Unternehmen zu binden, bis sie rekrutiert werden können.

Jobbörsen im Internet

Die meisten Jobsuchenden nutzen heute das Internet. Stellenanzeigen haben hier eine hohe Reichweite und sprechen Fachkräfte regional und überregional an.

< Verweis auf PDF>

Weitere Rekrutierungskanäle

Stellenangebote in der Zeitung:

Ein Zeitungsinserat ist vergleichsweise teuer. Trotzdem kann es sich – vor allem bei der Besetzung von Führungskräften – durchaus lohnen. Wichtig ist es, die richtige Zeitung für seine Zielgruppe zu wählen:Wer eine Fachkraft mit hohem Spezialisierungsgrad sucht, sollte in einer entsprechenden Fachzeitschrift veröffentlichen. Auf Anzeigen in überregionalen Zeitungen kann bei befristeten Stellen verzichtet werden, da sich ein Umzug für potenzielle Mitarbeiter dann in der Regel nicht lohnt. 

Headhunter (Personalvermittler)

Unternehmen, die hochspezialisierte Fach- und Führungskräfte suchen, können die Dienstleistung einer Personalvermittlung in Anspruch nehmen. 

Bewerberdatenbanken

Eine gut gepflegte Bewerberdatenbank gibt Unternehmen Auskunft über Kandidaten, die sich in der Vergangenheit für einen Job interessiert haben oder sich initiativ beworben haben. Auch diese Kontakte lassen sich – je nach Profil – im Rekrutierungsverfahren für eine konkrete Stelle nutzen.

Stellenangebote im Ausland: Rekrutierung international

Immer mehr Unternehmen setzen heute auch auf eine Rekrutierung im Ausland. So erhöht sich die Chance, passende Kandidaten und Kandidatinnen für eine vakante Stelle zu finden. Darüber hinaus erhöhen Unternehmen durch eine internationale Rekrutierung ihre Personalvielfalt (Diversity Management) und präsentieren sich als weltoffener Arbeitgeber (Employer Branding).

 

Rekrutieren im Ausland

Stellenanzeigen für das Ausland

Um ausländische Bewerberinnen und Bewerber zu erreichen, sollte die Stellenanzeige auf Englisch oder in der jeweiligen Landessprache veröffentlicht werden.

Kanäle für die Auslandsrekrutierung

Auch bei Stellenanzeigen, die sich an ausländische Arbeitskräfte richten, haben Sie die Möglichkeit, Ihr Stellenangebot auf mehreren Plattformen zu schalten!

Stellenanzeigen für das Ausland

Hier finden Unternehmen einige Fragen, die bei der Gestaltung der Stellenanzeige helfen:

  • Jobbezeichnung: Wird der Jobtitel im Ausland verstanden?
  • Anforderungsprofil:
    • Wurde auf die Auflistung typisch deutscher Qualifikationsnachweise verzichtet?
    • Wurden Fähigkeiten und Qualifikationen möglichst im Detail beschrieben?
    • Gibt es Hinweise zum benötigten Sprachniveau?
  • Organisatorisches:
    • In welcher Sprache sollen die Bewerbungsunterlagen eingereicht werden?
    • Welche Dokumente sollen die Bewerber einreichen?
    • Welche Unterstützungsmöglichkeiten bietet das Unternehmen Mitarbeitern aus dem Ausland?

In welchem Land soll die Stellenanzeige erscheinen?

Es empfiehlt sich für Unternehmen, ein bestimmtes Zielland bei der Auslandsrekrutierung ins Auge zu fassen. Um hier eine kompetente Entscheidung treffen zu können, empfehlen wir Unternehmen sich  mit dem Bildungs- und Ausbildungssystem sowie mit der Arbeitsmarktsituation in dem entsprechenden Land zu beschäftigen.

Gibt es in dem Zielland qualifizierte Menschen, für die eine Arbeit in Deutschland interessant ist? Das kostenfreie Angebot der GTAI (Germany Trade & Invest) hilft bei der Beantwortung dieser Frage.

Kanäle für die Auslandsrekrutierung

Folgende Kanäle lassen sich für die Auslandsrekrutierung nutzen:

  • Persönliche Kontakte im Ausland
  • Online-Jobbörsen mit internationaler Ausrichtung
  • Die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung (ZAV) der Bundesagentur für Arbeit: Erfahrene Mitarbeiter unterstützen bei der Suche und führen eine Vorauswahl der Bewerbungen durch. 
  • Das Europäische Portal zur beruflichen Mobilität des European Employment Services (EURES): Arbeitgeber können sich hier registrieren und Kontakt zu potentiellen Kandidaten im europäischen Ausland herstellen. 
  • Personalmessen im Ausland: Arbeitgeber und potenzielle Bewerber können sich hier persönlich kennenlernen. Der Online-Auftritt des Ausstellungs- und Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft e.V. und/oder des European Job Days hilft Unternehmen, eine passende Auswahl an Personalmessen im Ausland zu finden.

Von der Bewerberauswahl zum Onboarding-Prozess

Personalauswahl: Anschreiben, Lebenslauf und Arbeitszeugnisse bewerten

Es wurden zahlreiche Bewerbungen auf die ausgeschriebene Stelle eingereicht? Das klingt vielversprechend! Es gehört zum guten Stil, auf alle eingereichten Unterlagen mit einer Empfangsbestätigung zu reagieren und über den nächsten Schritt im Verfahren informiert. Dadurch lassen sich viele Unsicherheiten und Fragen bereits im Vorfeld der Entscheidungsfindung beseitigen und der weitere Verlauf lässt sich in Ruhe planen.

Bevor man zu einem Bewerbungsgespräch einlädt, sollte man alle vorliegenden Bewerbungen sichten und nach Relevanz für die vakante Stelle sortieren. Anhand vollständiger Unterlagen soll beurteilt werden, ob jemand als potentieller neuer Mitarbeiter oder potenzielle neue Mitarbeiterin für das Unternehmen in Frage kommt. Die Bewerbungen können dafür auf folgende Bestandteile geprüft werden:

Das Anschreiben

Liegt ein Anschreiben vor? Bewerber und Bewerberinnen haben hier die Möglichkeit, den Arbeitgeber in einem ersten Eindruck von ihrer fachlichen sowie persönlichen Kompetenz zu überzeugen. Das Interesse an der vakanten Stelle sowie dem Unternehmen sollte deutlich erkennbar sein. Relevant ist auch, dass sowohl das gewünschte Gehalt als auch der erstmögliche Arbeitstag mit den Vorstellungen des Arbeitgebers übereinstimmen.

Der Lebenslauf

Haben Bewerber oder Bewerberinnen einen tabellarischen Lebenslauf beigelegt? Dieser ist für die Beurteilung des jeweiligen beruflichen Erfahrungshorizonts besonders relevant. In der „Checkliste Lebenslauf“ geben wir Tipps, auf was Unternehmen bei der Beurteilung achten sollten.

Zeugnisse

Wurden alle relevanten Zeugnisse zur Verfügung gestellt? Diese sind besonders interessant, wenn eine wiederkehrende Nennung bestimmter Eigenschaften oder Tätigkeiten auffällt. Werden relevante Eigenschaften häufiger positiv hervorgehoben? – Dann sollte man diesen Bewerber in die engere Auswahl nehmen. Allerdings sollten Arbeitgeber bei Sichtung von Zeugnissen und Zertifikaten nicht vergessen, dass diese gemäß rechtlicher Rahmenbedingungen immer wohlwollend formuliert sind (Zeugniscodes). Es gilt also, diese Codes richtig zu interpretieren und für sich einzuordnen.  Mehr Informationen zu gängigen Zeugnisformulierungen sind z.B. im IHK-Ratgeber „Arbeitszeugnis verfassen“ zu finden.

Informationen aus sozialen Netzwerken

Wer sich mehr Informationen über einen Bewerber wünscht, kann außerdem eine Internetrecherche durchführen. Wer die Informationen aus den Bewerbungsunterlagen mit Informationen aus dem Internet abgleicht, erhält häufig einen vertieften Einblick, z.B. über zurückliegende Tätigkeiten bei ehemaligen Arbeitgebern. Darüber hinaus lässt sich in den privat und beruflich ausgerichteten Netzwerken häufig ablesen, wie ein Bewerber „tickt“ und welche Interessen er hat.

Das Bewerbungsgespräch: Einladung, Vorbereitung, Fragen, Bewertung

Die Bewerbungsunterlagen eines oder mehrerer Bewerber haben Sie überzeugt? Dann steht als nächster Schritt im Rekrutierungsprozess ein Bewerbungsgespräch an. Wie führe ich ein Vorstellungsgespräch? Diese Frage stellen sich viele Personalverantwortliche. Wir möchten Arbeitgebern Tipps geben, was es bei der Durchführung eines Bewerbungsgesprächs zu beachten gibt:

Ablauf Bewerbungsgespräch

Erster Schritt: Die Einladung

Einladung zum Vorstellungsgespräch

Es wurde eine Auswahl getroffen, wer laut der eingereichten Unterlagen geeignet ist, die neue Mitarbeiterin oder der neuer Mitarbeiter zu werden? Dann können die Betreffenden zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden. So bietet sich die Chance, einander persönlich kennenzulernen und ihn oder sie gleichermaßen vom Unternehmen und von sich selbst als Arbeitgeber zu überzeugen.

Am besten nehmen Unternehmen per E-Mail oder Telefon Kontakt auf, um einen passenden Termin zu vereinbaren. Arbeitgeber sollten schnell handeln – denn Top-Bewerber und -Bewerberinnen sind möglicherweise nicht nur für ein Unternehmen interessant.

Der Termin muss nicht nur mit dem externen Kandidaten, sondern auch mit Kollegen aus dem Haus abgestimmt werden, die bei dem Gespräch anwesend sein sollen. Alle am Gespräch Beteiligten, sollten im Vorfeld die Bewerbungsunterlagen zur Verfügung gestellt bekommen. Eine Vorbereitung auf das Gespräch ist unerlässlich. Eine kompetente Gesprächsführung signalisiert dem Bewerber: Hier werde ich wertgeschätzt.

Zweiter Schritt: Die Vorbereitung

Vorbereitung des Bewerbungsgesprächs

Um im Nachgang der Bewerbungsgespräche eine Vergleichsgrundlage zu haben, ist es hilfreich, einen Leitfaden für den jeweiligen Gesprächsverlauf festzulegen.

Dabei gilt es zu beachten, dass einige Fragen rechtlich nicht zulässig sind: So sind Fragen, die sich auf Heiratspläne, Kinderwunsch und Schwangerschaft, Mitgliedschaft in Gewerkschaften, Religion, Vermögensverhältnisse und Vorstrafen beziehen nicht erlaubt. Sie müssen von den Bewerbern auch nicht wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Fragen, die man Bewerbern problemlos stellen kann, beziehen sich unter anderem auf bisherige (Berufs-)Erfahrungen sowie die aktuelle berufliche Situation, (Aus-)Bildung, Nebenbeschäftigungen, Fertig- und Fähigkeiten und auf Phasen der Arbeitslosigkeit. Man sollte darauf achten, dass die im Bewerbungsgespräch gewonnenen Informationen einen ausreichenden und runden Eindruck vermitteln, ob der Bewerber sowohl auf persönlicher Ebene als auch in Hinsicht auf die Qualifikation zu der ausgeschrieben Stelle passt.

Weitere Informationen in dem Flyer (pdf) der ZSE
Dritter Schritt: Die Durchführung

Durchführung des Bewerbungsgesprächs

Wie führe ich ein Vorstellungsgespräch? – Diese Frage stellen sich viele Personalverantwortliche, die erstmals vor dieser Situation stehen.

Typischerweise beinhaltet ein Vorstellungsgespräch die folgenden Elemente

  1. Begrüßung und Small-Talk
  2. Vorstellung aller Gesprächsteilnehmer
  3. Selbstpräsentation des Bewerbers
  4. Abgleich der Kompetenzen des Bewerbers mit Anforderungsprofil
  5. Unternehmenspräsentation
  6. Abgleich der Gehaltsvorstellungen und des Eintrittstermins
  7. Erläuterung zum weiteren Vorgehen und Verabschiedung

Good to know!

Bewerbern absagen

Es ist nun sicher, wer die vakante Stelle antreten soll? Großartig! Jetzt sollte man nicht zu lange zögern, den Vertrag aufzusetzen und unterzeichnen zu lassen – sonst könnte man Gefahr laufen, die Bewerberin oder den Bewerber im letzten Moment an ein anderes Unternehmen zu verlieren.

 

Es gilt also schnellstmöglich zu handeln und zudem zeitnah Absageschreiben für die Bewerber und Bewerberinnen auszustellen, welche nicht für die Stelle ausgewählt wurden. Eine Bewerberdatenbank hilft dabei, mit geeigneten Bewerbern in Kontakt zu bleiben, falls diese in Zukunft für eine andere Stelle in Frage kommen könnten.

 

Onboarding: Wie man neue Mitarbeiter gut integriert

Die perfekte Bewerberin oder der perfekte Bewerber für eine Stelle ist gefunden? – Herzlichen Glückwunsch! Jetzt geht es darum, die neue Mitarbeiterin oder den Mitarbeiter gut ins Team zu integrieren (Onboarding). Die ersten Wochen im Unternehmen sind dabei besonders wichtig. Wer den Start „verpatzt“ riskiert auch die vorzeitige Auflösung eines Arbeitsvertrags. Es wird eine langfristige, vertrauensbasierte Zusammenarbeit angestrebt? – Dann lohnt es sich, in Onboarding-Maßnahmen zu investieren. Hier gibt es zehn Tipps, für einen gelungenen Onboarding-Prozess:

Tipp 1: Vermittlung eines realistischen Bildes

Das Unternehmen sollte der Bewerberin oder dem Bewerber ein realistisches Bild von der Stelle vermitteln. Dies gilt bereits bei der Stellenausschreibung oder im Bewerbungsgespräch. Der Arbeitsalltag und die Anforderungen der Stelle sollten deshalb möglichst detailliert beschrieben werden. Unternehmen sollten keine Versprechen machen, die sie nicht einlösen können. So können enttäuschte Erwartungen vermieden werden.

Tipp 2: Schon vor Arbeitsbeginn Teil des Teams

Der neue Mitarbeiter sollte schon vor Arbeitsbeginn auf dem Laufenden über Entwicklungen im Team oder im Unternehmen gehalten werden. Dazu kann man ihn zum Beispiel in den Verteiler des internen Newsletters oder der Mitarbeiterzeitung aufnehmen. Die Teamweihnachtsfeier oder das große Sommerfest stehen vor der Tür? – Es ist nett, den „Neuen“ einzuladen. So wächst das neue Teammitglied schon vor Arbeitsbeginn ins Unternehmen hinein.

Tipp 3: Einrichtung des Arbeitsplatzes

Die Emailadresse ist nicht eingerichtet. Visitenkarten gibt es auch keine. Und die Kollegen haben von der Ankunft des „Neulings“ sowieso noch nichts gehört… - So sollte der Arbeitsbeginn eines neuen Teammitglieds nicht aussehen! Also: Arbeitsplatz einrichten. Team über die Ankunft des „Neuen“ informieren. Und am ersten Arbeitstag mit einem freundlichen Begrüßungsgespräch starten.

Tipp 4: Vorstellung von Kolleginnen und Kollegen

Am besten sorgen Unternehmen dafür, dass die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter möglichst schnell die Kolleginnen und Kollegen kennenlernt. Zum Beispiel bei einer kurzen Führung durchs Haus, bei der insbesondere die zentralen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner besucht werden.  Wurde ein solcher Rundgang im Vorfeld ankündigt, steht einem freundlichen ersten Austausch nichts im Weg.

Tipp 5: Beauftragung eines freiwilligen „Paten“

Wer sind die wichtigsten Kunden? Wie funktioniert die Zusammenarbeit mit der Produktion? Und wo steht das Kaffeepulver? – In den ersten Tagen und Wochen haben neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter viele Fragen. Unternehmen können sicherstellen, dass diese Fragen hilfsbereit beantwortet werden. Zum Beispiel von einem freiwilligen Paten. Seine Aufgabe ist es, Ansprechpartner für alle Fragen und Nöte zu sein – und die Integration ins Team zu fördern. Zum Beispiel, indem er „den Neuen“ mit in die Kantine nimmt.

Tipp 6: Einarbeitung nach Plan (Onboarding-Plan)

Jedes Unternehmen funktioniert anders. Auch Berufserfahrene benötigen deshalb eine solide Einarbeitung. Diese Einarbeitung sollte nicht dem Zufall überlassen werden. In einem Einarbeitungs-Plan sollte genau erfasst sein, welche Aufgaben die neue Mitarbeiterin oder der neue Mitarbeiter zu welchem Zeitpunkt übernimmt und welcher Ansprechpartner hier erklärend zur Seite steht. Auftauchen können in dem Plan zum Beispiel die folgenden Termine: Führung durch das Haus, Willkommensgespräch mit Führungskraft, erste Aufgabenverteilung, Einarbeitung in Thema X durch Kollege Y, Meetings, Kennenlernen von Kunden, Mittagessen mit Kollegen.

Tipp 7: Bündelung von Informationen in einem Willkommensordner

Das direkte Gespräch zwischen Führungskraft, Paten, Kollegen und neuen Mitarbeitern ist wichtig! – Trotzdem gibt es häufig Informationen, die für einen gelungenen Start ins Unternehmen hilfreich sind, aber möglicherweise nicht direkt zur Sprache kommen. Unser Tipp: Ein Willkommensordner (digital oder auf Papier) hilft dabei, alle wichtigen Informationen über das Unternehmen zu bündeln. Eine Beschreibung der Unternehmenshistorie und des Leitbildes kann hier ebenso hinterlegt sein, wie Richtlinien zur Krankmeldung, wichtige Sicherheitshinweise oder Wissenswertes zu Arbeitgeberleistungen.

Tipp 8: Leben der Willkommenskultur

Bei ausländischen Fachkräften spielt eine gelebte Willkommenskultur eine besondere Rolle: Sie brauchen häufig nicht nur Unterstützung im Betriebsalltag, sondern auch Hilfestellung bei der Wohnungssuche, bei Fragen zum Schulsystem oder zu Freizeitangeboten in der Region. Am besten man spricht mit dem Team über diese besondere Situation und bittet es um Unterstützung. Grundsätzlich gilt: Jede und jeder freut sich nach einem Jobwechsel, mit offenen Armen im neuen Team aufgenommen zu werden. Es gilt, diese Offenheit zu leben und– falls nötig – auch Maßnahmen für ein gutes Betriebsklima zu ergreifen.

Tipp 9: Regelmäßiges Feedback

Klar umrissene Aufgaben sollten übertragen und Feedback zeitnah gegeben werden. Außerdem ist es sinnvoll, nach einer ersten Einarbeitungsphase (z.B. nach sechs Wochen) ein ausführlicheres Feedback-Gespräch zu führen. Sind alle Beteiligten zufrieden? – Dann sollte dies auch vermittelt werden. Die Unsicherheit ist in den ersten Arbeitswochen bei Arbeitnehmern besonders groß. Ein Lob kann da viel bewirken!

Tipp 10: Etablieren von Maßnahmen um Mitarbeiter zu binden

Unser Tipp: Bei einem Feedback-Gespräch auch erfragen, wie die Mitarbeiterin oder der Mitarbeiter das Onboarding erlebt hat. Diese Informationen helfen Arbeitgebern, den Einarbeitungsprozess weiter zu optimieren und Vertragsauflösungen in der Probezeit auch in Zukunft zu vermeiden.

Wer seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dauerhaft binden möchte, sollte zusätzlich personalpolitische Maßnahmen etablieren. Ausführliche Informationen hierzu finden man z.B. beim Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) unter https://www.kofa.de/mitarbeiter-finden-und-binden/mitarbeiter-binden

 

Ansprechpartner

Fachkräfte aus dem Ausland

Benedikt Pfeuffer

B.Sc. Geographie
Referent Standortentwicklung
Würzburg

Silvia Engels-Fasel

Assessorin jur.
Referentin International
Würzburg

Zuständigkeiten
  • Mitarbeiterentsendung nach Deutschland
  • Visum
  • Außenwirtschaft- und Zollrecht
Kontakt
Kontaktformular vCard0931 4194-247
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Corinna Schreck

Rechtsanwältin (Syndikusrechtsanwältin)
Referentin Vorstand/Justiziariat | International
Würzburg

Zuständigkeiten
  • Interne Rechtsberatung Vorstand / Justiziariat
  • Außenwirtschaftsrecht
Kontakt
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Hamse Abdikadir Ali

Sachbearbeiter Fortbildungsprüfungen
Würzburg