Flexibles und hybrides Arbeiten verändern die Anforderungen an Führungskräfte.

New Work: Was heißt das für Führung und Unternehmenskultur?

Digital Leadership

Flexibles und hybrides Arbeiten verändern die Anforderungen an Führungskräfte. Für sie lautet die Kunst: den Teams Freiraum und Eigenverantwortung zu geben und dabei auf effiziente Weise gute Ergebnisse zu bekommen. Fachleute für Leadership identifizieren dabei fünf Trends:

  • Trend 1: Empowerment statt Command & Control. Führungskräfte geben ihren Teams eine Vision sowie Orientierung und die Kompetenzen, klar definierte Ziele zu erreichen. Dies bedeutet auch geteilte Verantwortung. Konventionelle Top-down-Führung ist passé.
  • Trend 2: Paradoxe Führung. Innovative Unternehmen brauchen beides – Abläufe mit hohem Output und auch ergebnisoffene, kreative Prozesse. Dies ist mit scheinbar gegensätzlichen Arbeitsweisen und Talenten verbunden. Auch der Führungsstil ist bei kreativen und routinierten Teams unterschiedlich. Eine immer häufigere Anforderung an Führungskräfte ist aus Expertensicht, das Arbeiten und Führen in diesen verschiedenen Situationen miteinander zu vereinbaren.
  • Trend 3: Diversitätskompetenz als Führungsvorteil. Ob es um Generationen-, Geschlechter- oder kulturelle Unterschiede im Team geht: Wer über Stereotype hinausdenkt, managt Konflikte besser und hebt die (Innovations-)Potenziale vielfältiger Teams. Auch Fans von Work-Life-Balance auf der einen Seite oder Work-Life-Blending auf der anderen Seite können für Spannung sorgen, wenn sie zusammenarbeiten. Faire Regeln sorgen dabei für den Ausgleich der unterschiedlichen Interessen.
  • Trend 4: Sinn und Authentizität. Sinn vermitteln ist gut, glaubwürdig sein noch besser. Dabei hilft es, selbst inspirierend aufzutreten und die Beiträge der Mitarbeitenden mit Wertschätzung zu behandeln.
  • Trend 5: Fürsorge. Unter New-Work-Bedingungen gestaltet sich gesundheitsorientierte Führung anspruchsvoll. Es gilt, das Set-up des hybriden Arbeitens und gesundheitliche Verschlechterungen trotz häufiger Remote-Situationen im Blick zu haben. Auch das Schaffen psychologischer Sicherheit ist ein Team-Erfolgsfaktor. Sie lässt sich beispielsweise durch sorgfältiges Onboarding und konstruktive Feedbacks schaffen.

 

Tipp: Teambuilding bei remote arbeitenden Teammitgliedern erfordert etwas Kreativität sowie Regelmäßigkeit. Beispielsweise virtuelle Kaffeepausen oder das Feiern von Etappenzielen per Videocall ermöglichen den informellen, fröhlichen Austausch. Online-Quizspiele oder -Wettbewerbe erhöhen den Spaßfaktor. Zudem sollten für die regelmäßigen Arbeitsmeetings gedeihliche Regeln gelten, etwa Kamera an, Ablenkung aus, Check-in und Check-out, Humor und Positivität.

So gelingt eine positive Feedback-Kultur

Nicht jedem ist die Fähigkeit zu konstruktivem Feedback in die Wiege gelegt. Eine positive Feedback-Kultur stärkt die Mitarbeiterbindung, die Motivation und die Veränderungsbereitschaft.

Führungskräfte sollten den Unterschied zwischen konstruktivem und destruktivem Feedback kennen, beherzigen und weitergeben.

Feedback-Gespräche samt Vor- und Nachbereitung kosten Zeit – die meist gut investiert und Teil der Führungsaufgabe ist.

Kreislaufdiagramm: Konstruktives Feedback

Zu einer Feedback-Kultur gehören regelmäßige Feedbacks mit definierten Themen sowie mehrere Feedback-Formate und -Kanäle. Auch für Ad-hoc-Feedbacks sollten Zeit und Raum vorhanden sein.

Darum zahlt sich eine gute Fehlerkultur aus

Weder Führungs- noch Fachkräfte geben gern ihre Fehler zu. Ihre Sorgen sind: Bloßstellung, Skandale, Karrierenachteile und Jobverlust.

Dabei würde eine positive Fehlerkultur dazu beitragen,

  • Wiederholungen zu vermeiden,
  • Abläufe zu optimieren,
  • die Ergebnisqualität zu verbessern und
  • Innovationen zu stärken.

Drei Ebenen einer positiven Fehlerkultur: Eine positive Fehlerkultur umfasst verschiedene Ebenen.

Fehlerkultur im Unternehmen

  • Wertschätzender Umgang
  • Klare Prozesse zum Umgang mit Fehlern und mit Fehlervertuschung
  • Klarheit über Haftungsfragen im Fehlerfall: Wie sind Fehler im Job versichert, ab wann muss sich der Verursacher beteiligen?
  • Konstruktiver, lösungsorientierter Umgang mit Fehlern anstelle von Drohungen und Bloßstellung

     
Fehlerkultur auf Projektebene

  • Etablierte Review- und Retrospektive-Meetings nach jedem Projekt, die Fehlabläufe und Verbesserungspotenziale festhalten
  • Freiräume in geeigneten Projekten, in denen Trial and Error ausdrücklich vorgesehen sind
  • Risikoabschätzung und -management bei größeren Vorhaben
Fehlerkultur im Team

  • Selbstreflexion als Teil der Teamgewohnheiten
  • Psychologische Sicherheit durch positive Teamkultur
  • Konstruktive Ablaufverbesserung als Learning aus Fehlern

Agiles Arbeiten

Agiles Arbeiten im engeren Sinn ist für innovative Projekte geeignet, die

  • eine explorative Phase vorsehen,
  • relativ ergebnisoffen und
  • zeitlich nicht allzu restriktiv geplant sind.

Agiles Arbeiten beruht auf definierten agilen Methoden und Kompetenzen. Eigens qualifizierte Fachkräfte, etwa Scrum Master, führen oder moderieren die agilen Projekte. Auch die Teammitglieder kennen dabei die typischen agilen

  • kurzen Arbeitszyklen (Sprints),
  • Meetingformen (zum Beispiel Daily Stand-ups),
  • Rollen und Aufgaben (zum Beispiel Product Owner und Entwicklungsteam),
  • Methoden (zum Beispiel Design Thinking),
  • Arbeitsergebnisse (zum Beispiel Minimal Viable Product, das minimal funktionsfähige Produkt),
  • Werte (zum Beispiel: „Individuen und Aktionen sind wichtiger als Prozesse und Werkzeuge“).

Agiles Arbeiten ist auch in klassischen Projekten möglich

Auch in klassischen Projekten mit definiertem Ergebnis, Zeitrahmen und Budget können agile Methoden zum Einsatz kommen. Welche dies sind, entscheidet sich am besten auf der Basis solider Methodenkenntnis. 

Agiles Arbeiten sollte

  • zur Aufgabe passen,
  • zum Team passen,
  • professionell vermittelt und geübt werden,
  • und kann in bestimmten, geeigneten Bereichen ausgerollt werden, während andere weiterhin klassisch arbeiten.

Führungskräfte, die bereit sind für agiles Arbeiten, stehen vor den Aufgaben,

  • ihr Personal entsprechend weiterzuentwickeln,
  • gegebenenfalls Widerstände im Management und auf Teamebene zu überwinden,
  • ein Pilotprojekt zu finden,
  • die Einführung schrittweise und iterativ voranzutreiben,
  • und einen Kulturwandel auszulösen, unter anderem durch positive Teamkultur, Retrospektiven (Rückblicke auf die Prozesse des Projekts oder Projektabschnitts) und Best Practices.

Die Vorteile des agilen Arbeitens

Agiles Arbeiten, etwa in Sprints, erhöht Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Davon können auch klassische Projekte profitieren.

Die explorative Phase und die strikte User-Orientierung fördern zielführende Ideen zutage.

Ein agiles Mindset stärkt die interdisziplinäre Zusammenarbeit im Team, erhöht die Transparenz und die Bereitschaft, aus Fehlern oder nicht funktionierenden Ideen zu lernen.

Durch die iterative Vorgehensweise lassen sich Ergebnisse schneller prüfen und kontinuierlich verbessern. Dies kann den Projektverlauf optimieren.

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Dr. Christian Seynstahl

Diplom-Geograph
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