KI-Tools und Transformationspfad müssen zur Unternehmensstrategie passen

Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag

KI findet in zahlreichen Bereichen Anwendung. Dazu gehören autonomes Fahren, vorausschauende Wartung und Prozessoptimierung in der Industrie, Analysen in Chemie und Medizin oder das Generieren von (Bewegt-)Bildern.

Chatbots stellen dabei nur einen Teil des großen KI-Spektrums dar, wenn auch einen sehr bekannten.

Einige der Hauptanwendungen für Chatbots sind:

Mehr Effizienz im Vertrieb

Chatbots können mögliche Kunden/Kundinnen ansprechen, Informationen sammeln und qualifizierte Leads weiterleiten. Sind Teile des Vertriebsprozesses automatisiert, können Unternehmen ihre Vertriebsaktivitäten skalieren.

Automatisierte Kundenkommunikation

Chatbots können rund um die Uhr Kundenanfragen beantworten. Dies verbessert die Verfügbarkeit des Kundenservices und entlastet die Mitarbeitenden.

Textgenerierung und- zusammenfassung

Chatbots unterstützen beispielsweise in der Erstellung von Berichten, E-Mails oder Präsentationen.

Recherchen

Chatbots helfen, Informationen schnell zusammenzustellen. Insbesondere bei internen Wissensdatenbanken dienen sie dazu, rasch auf internes Know-how und Daten zuzugreifen.

Erstellung und Qualitätskontrolle von Programmiercodes

Profis der IT- und Softwareentwicklung schätzen den KI-Support beim Codieren, Testing und bei der Fehlersuche.

Bessere Usability und mehr Output von Geschäftsprozesssystemen

Chatbots lassen sich in Geschäftsprozesssysteme integrieren. Sie vereinfachen die Interaktion mit dem System, etwa über Spracheingabe. Auch Routinevorgänge lassen sich weiter rationalisieren und Analysen beschleunigen. Diese Vorteile zeigen sich besonders in datenintensiven und zeitkritischen Bereichen.

Übersetzungen

Chatbots liefern Übersetzungen in Echtzeit. Dabei ermöglicht KI beispielsweise das Erkennen von gesprochener Sprache, Textdokumenten und Bildern. Durch Training und Customizing werden die Übersetzungen immer besser, auch bei selteneren Sprachen.

KI in den Arbeitsalltag einführen: Schritt für Schritt

Die Implementierung von KI im Unternehmen betrifft

KI-Tools und Transformationspfad müssen zur Unternehmensstrategie passen

Ob es um einzelne Anwendungen in Teilbereichen oder um flächendeckende Maßnahmen geht: Die Einführung von KI sollte aus der Unternehmensstrategie abgeleitet werden. Dies heißt:

  • Den Markt und Wettbewerb analysieren: Das bedeutet, systematisch zu prüfen, welche Absatz- und Margenchancen Sie in welcher Region, Branche oder Nische haben. Eine Marktanalyse umfasst geschäftsrelevante Faktoren wie aktuelle und zu erwartende Gesetzeslage, Kundenpotenzial und Nachfragetrends, Standort- und Vertriebsstärken bzw. -risiken sowie die Marktposition, Vorteile und Schwächen der Konkurrenz. Für die Analyse brauchen Sie Marktdaten, zum Beispiel von Statistikämtern, Wirtschaftsforschungsinstituten, Marktforschungsunternehmen, den IHKs oder von Germany Trade and Invest. Die Analyse ist hilfreich, weil Sie auf diese Weise die Bereiche herausfinden, in denen KI Ihnen besondere Wettbewerbsvorteile bietet. Ebenso ermitteln Sie, wo Ihre Konkurrenz KI bereits einsetzt.
  • Die eigenen Geschäftsprozesse auf den Prüfstand stellen: Relevante Effizienzkriterien sind beispielsweise die Durchlaufzeit oder der Umsatz je Beschäftigten. Ihre Innovationskraft können Sie am Anteil neuer Produkte am Geschäftsergebnis und an der Zahl der Patente oder umgesetzter Vorschläge aus dem betrieblichen Vorschlagswesen messen. Fehler- und Ausschussquoten, Stillstände, Retouren, Kaufabbruch und Kundenzufriedenheit wiederum geben Aufschluss über Produkt- und Prozessqualität. Auf diese Weise finden Sie kosten- oder wettbewerbsrelevante Schwachstellen, in denen KI (oder andere Effizienzmaßnahmen) ihren Nutzen entfalten können.
  • Effizienz-, Geschäftsziele und die erwarteten Returns on Investments definieren: Berücksichtigen Sie dabei alle mit der Investition verbundenen Kosten. Betrachten Sie die Gewinn- bzw. Kostenersparnis-Erwartungen über einen angemessenen Zeitrahmen. Berücksichtigen Sie dabei auch, welche Werte branchenüblich sind. Kalkulieren Sie etwaige Risiken ein und überprüfen Sie Ihre Annahmen regelmäßig. Damit können Sie realistische Erwartungen an die KI formulieren und ihren Erfolg messbar machen.
  • Vorhaben priorisieren und gegebenenfalls Pilotprojekte vorsehen: Pilotprojekte bieten die Möglichkeit, Erfahrungen zu sammeln, Risiken zu minimieren und den Wert von KI in einem begrenzten Rahmen zu demonstrieren.
  • Die geeigneten Systeme identifizieren, um Geschäftsprozesse zu optimieren oder bessere Produkte auf den Markt zu bringen: Prüfen Sie Ihre Digital Readiness, bestimmen Sie den Handlungsbedarf und entsprechende IT-Lösungen. Sondieren Sie den Markt und holen Sie Angebote ein. Prüfen Sie diese unter anderem nach technischen Leistungskriterien, Kompatibilität, Wirtschaftlichkeit, Solidität des Anbieters, Nutzerfreundlichkeit und rechtlichen Kriterien. Diese Schritte sind entscheidend, um die passenden KI-Technologien und -Tools für die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens auszuwählen.
  • Einen Projektplan mit den benötigten Ressourcen und Erfolgskontrollen aufsetzen: Beschreiben Sie dabei Ziel, Art, Umfang und Timing des Projekts für alle Stakeholder. Präzisieren Sie auf dieser Basis die genauen Anforderungen in einem Lastenheft. Dies bildet die Grundlage für Ausschreibungen. Klären Sie die Zuständigkeiten und Abstimmungswege. Visualisieren Sie die Projektschritte (Initialisierung, Planung, Durchführung, Kontrolle und Abschluss) in einem Projektstrukturplan – bis hin zu einzelnen Arbeitspaketen und Zuständigkeiten. Nutzen Sie die Expertise von Projektmanagement-Profis und ihrer Fachabteilungen sowie die Effizienz von Projektmanagementtools. Setzen Sie gleich zu Beginn ein Risikomanagement auf. Definieren Sie die Controlling-Intervalle und Projekt-Meilensteine. Dies ist essenziell für eine strukturierte KI-Einführung. Auch auf Planabweichungen können Sie mithilfe des Projektstrukturplans sowie des Pflichten- und Lastenhefts professionell reagieren. 

Ist Ihre Infrastruktur reif für KI-Anwendungen?

Nur wenn die technischen Voraussetzungen vorliegen, ist der KI-Einsatz sinnvoll. Zu den Anforderungen gehören

  • eine gute Netzwerkqualität,
  • der Zugriff auf die benötigten Datenquellen,
  • wenn nötig die Erstellung neuer Datensätze, um die KI-Lösung zu unterstützen,
  • geringe Latenzzeiten (schnelle Datenübertragung),
  • die Entscheidung wo das KI-System gehostet werden soll – auf Ihrer eigenen Infrastruktur oder bei Drittanbietern.

KI im Unternehmen: Wie steht es um den Datenschutz?

Bei der Implementierung von KI-Lösungen sind Datenschutzaspekte zu beachten, unter anderem die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) und die KI-Verordnung.

  • Datenschutzkonformes Design: Compliance und Datenschutz müssen „by Design“ gewährleistet, das heißt von vornherein technisch integriert sein. Unter anderem die Datenschutzgrundverordnung gibt vor, den Datenschutz durch die Technikgestaltung zu gewährleisten. Dies ist Aufgabe eines entsprechend geschulten Entwicklungsteams. Es integriert alles, was für den Datenschutz nötig ist, in die geplante Anwendung, und zwar schon in der Konzeptphase.
  • Data Governance aktualisieren: Gutes Content Management und Data Governance sind ebenfalls wichtig – lassen Sie Ihre Fachleute für Datenschutz die internen Standards und Richtlinien für die Erfassung, Speicherung, Verarbeitung und Vernichtung der Daten im Lichte der neuen Projekte prüfen.
  • Transparenz und Informationspflicht: Informieren Sie die betroffenen Personen über den Einsatz der vorgesehenen KI-Lösungen, deren Zweck, Logik und die erhobenen und verwendeten Datenarten. Dies fördert die Akzeptanz.
  • Datenqualität: Die zugrunde liegenden Daten müssen von hoher Qualität sein. Systembedingte Verzerrungen sind auszuschließen. Dies ist entscheidend, um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen.
  • Anonymisierung: Userdaten sollten anonymisiert werden. Pseudonymisierte Daten sind Daten, die sich nicht mehr ohne Weiteres einer Person zuordnen lassen. Mit Zusatzinformationen ist dies aber weiterhin möglich. Daher fallen pseudonymisierte Daten unter die DSGVO.
  • Vertraulichkeit und Sicherheit: Die Speicherung der Daten muss so erfolgen, dass sie vor fremdem Zugriff geschützt sind. Dazu sind in aller Regel Zugriffsbeschränkungen und Verschlüsselung erforderlich.
  • Haftung und Verantwortung: Organisationen, die KI-Lösungen nutzen, sind für die Ergebnisse ihrer Nutzung verantwortlich. Dies umfasst auch die Einhaltung datenschutzrechtlicher Standards.
  • Kontinuierliche Checks: Nach der Implementierung müssen KI-Anwendungen kontinuierlich überwacht und gesteuert werden. Dies soll gewährleisten, dass ihr Einsatz effektiv und ethisch ist. Dies umfasst die Kontrolle von Ergebnissen sowie das Management von Datenqualität und Datenschutz. 

KI im Alltag: Auf diese Kompetenzen kommt es an

Je nach Umfang und Komplexität Ihres KI-Projekts benötigen Sie mehr Kompetenzen, als in Ihrem Unternehmen vorhanden sind. Der Talent-Check beginnt schon in der Strategiephase. Weiterbildung wird zur kontinuierlichen Aufgabe.

Der KI-Kompetenzaufbau Schritt für Schritt

Analyse

Welche Qualifikationen und Kapazitäten besitzen Ihre Teams bereits? Welche Qualifikationslücken und Ressourcen-Engpässe sind zu bewältigen?

  • Stabs- und Managementfunktionen stärken: Funktionen wie Beschaffung und Projektmanagement benötigen möglicherweise ebenfalls Verstärkung. Auch hier sind Recruiting, Up-Skilling oder die Zusammenarbeit mit externen Profis mögliche Optionen.
  • Recruiting und/oder Up-Skilling: Werben Sie im Bedarfsfall Fachkräfte in Data Science, maschinellem Lernen und KI-Entwicklung an. Oder investieren Sie in das Up-Skilling Ihrer IT-Teams.
  • Nach der Entwicklung neuer Tools und Prozesse erfolgt das Onboarding der User: Anwenderschulungen sollten den Use Cases und dem Vorwissen der Zielgruppen entsprechen. Leitfäden und FAQs sind von Anfang an Teil des Roll-outs. Das Monitoring der Nutzeraktivitäten und die Auswertung von Bugs dienen der raschen Usability-Verbesserung.
  • Knowledge Base aufbauen: Ein zentrales Wissensportal mit Tutorials und Problemlösungen stärkt die User-Kompetenzen. Dabei hält der Support die Knowledge Base je nach Nutzerfragen und neuen Funktionen stets aktuell.
Tipp 1: Neueinstellungen

Falls Sie Neueinstellungen planen, achten Sie auf mögliche Arbeitsmarktengpässe, zum Beispiel bei gefragten Berufen in den Bereichen:

  • IT-Lösungsarchitekt/-in,
  • Softwareentwickler/-in,
  • Agile Coaches,
  • Cloud-Ingenieur/-in,
  • Cybersicherheit
  • Datenwissenschaft/Data-Analyst/-in,
  • Machine Learning/KI.

 

Je nach gewünschtem Zeithorizont bietet es sich an, eigene Leute entsprechend weiterzuqualifizieren und/oder Kooperationen mit Hochschulen aufzubauen.

Tipp 2: Skills

Beim digitalen Kompetenzaufbau geht es nicht nur um Fachwissen.

Ebenso sind methodische Fähigkeiten und Soft Skills gefragt. Dazu zählen vor allem Kommunikationsfähigkeit, agile Tools und Methoden, Lernbereitschaft und Problemlösekompetenz. Diese Qualifikationen lassen sich durch externe Schulungen, inhouse und/oder durch On-the-job-Trainings erwerben.

Tipp 3: Weiterbildungen

Prüfen Sie, welche Weiterbildungsformen in Ihrem Unternehmen bereits gut funktionieren, und bauen Sie darauf auf.

Werten Sie die Feedbacks der Teilnehmenden aus und verbessern das Angebot entsprechend. Auch während der Nutzung der neuen Tools ist User-Feedback wichtig. Richten Sie dafür die nötigen Kanäle und einen Support ein.

KI-Implementierung und interne Kommunikation: Transparenz und Nutzen zählen

Von den wichtigsten Use Cases bis zum zuverlässigen Support: Je klarer den künftigen Usern die Vorteile sind, umso eher sind sie für KI-Projekte zu gewinnen.

Erfolgsfaktoren für die interne Kommunikation bei der KI-Implementierung

Use Cases frühzeitig ermitteln

Besonders vorteilhafte Anwendungsfälle zu definieren, ist Teil der KI-Strategie-Entwicklung. Lassen Sie die Teams Ihrer Abteilungen daran mitwirken. 

Transparente Kommunikation

Die Vision und Ziele der KI-Implementierung klar zu vermitteln, stellt eine zentrale Aufgabe der internen Kommunikation dar. Dabei spielt die Nutzen-Argumentation eine tragende Rolle.

 

Einbindung der Mitarbeitenden

Mitarbeitende sollten aktiver Teil des Kommunikationsprozesses sein. Ihre Bedenken und Fragen lassen sich beispielsweise in Dialogforen, Workshops oder regelmäßigen Updates behandeln.

 

Schulung und Unterstützung

Die interne Kommunikation sollte sicherstellen, dass alle Mitarbeitenden die notwendige Schulung und Unterstützung erhalten, um die neuen KI-Tools effektiv zu nutzen. Dies baut Berührungsängste ab und erhöht die Akzeptanz.

 

Feedback-Kanäle

Feedback-Kanäle und -Termine helfen, den Implementierungsprozess kontinuierlich zu verbessern.

Führungskräfte als Vorbild

Führungskräfte sollten als Vorbilder agieren und die Bedeutung der KI-Implementierung aktiv kommunizieren. Sie sollten den Dialog mit den Mitarbeitenden fördern und deren Sorgen ernst nehmen.

 

Support und kontinuierliche Verbesserung

Der interne Support sollte auf mehreren Kanälen gut erreichbar sein und User-Feedbacks, Bugs und Change Requests zügig, strukturiert und im Einklang mit dem Budget bearbeiten.

Dos Don´ts
Investieren Sie in die Kosten-Nutzen-Analyse und das Assessment der strategischen Vorteile. Den Bezug zu den Zielen und Prioritäten des Unternehmens vernachlässigen.
Stellen Sie eine hohe Datenqualität sicher. Sich über die Qualität und Verfügbarkeit der Daten nicht im Klaren sein.
Ermitteln und schließen Sie vor Projektbeginn die Kompetenz- und Kapazitätslücke. Das Projekt mit zu wenig Personal und ohne die erforderlichen KI-Kompetenzen starten.
Machen Sie das Projekt zur Chefsache oder siedeln Sie es im Topmanagement an und sorgen Sie für ein qualifiziertes Projektmanagement. Das Projekt zu tief aufhängen und ohne klare Zuständigkeiten organisieren.
Binden Sie die User frühzeitig ein und briefen Sie die interne Kommunikation. Akzeptanzprobleme nicht erkennen bzw. nicht beheben.
Bieten Sie ein gutes Onboarding und einen schnellen Support. Hoffen, dass die User die Anwendung intuitiv verstehen.

Ansprechpartner

Fachkräftesicherung

Benedikt Pfeuffer

B.Sc. Geographie
Referent Standortentwicklung
Würzburg

Tätigkeitsbereiche
  • Bauleitplanung und Standortsuche
  • Fachkräftesicherung und Transformation der Arbeit
  • Basisberatung Rekrutierung ausländischer Fachkräfte
Kontakt
Kontaktformular vCard 0931 4194-179
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  • Fachkräftesicherung und Transformation der Arbeit
  • Basisberatung Rekrutierung ausländischer Fachkräfte
Dr. Christian Seynstahl

Diplom-Geograph
Bereichsleiter Standortpolitik und Unternehmensförderung
Würzburg

Tätigkeitsbereiche
  • Regional- und Standortentwicklung
  • Grundsatzfragen zu Fachkräftesicherung und Unternehmertum / CSR
  • Grundsatzfragen zu Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und -förderung
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  • Grundsatzfragen zu Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und -förderung