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Die Blitzumfrage zeigt: Wiedereingliederung nach der Elternzeit ist ein Prüfstein moderner Arbeitskultur.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Wiedereingliederung weit über organisatorische Fragen hinausgeht. Unternehmen, die Rückkehrprozesse strategisch gestalten, gewinnen langfristig Loyalität und Fachkräfte – Unternehmen, die sie dem Zufall überlassen, verlieren beides.
Erfolgreiche Rückkehr braucht drei Dinge:
1. Verlässlichkeit – durch klar definierte Wiedereinstiegsprozesse, festgelegte Kommunikation und planbare Strukturen.
2. Kultur und Haltung – Führungskräfte müssen Rückkehr nicht verwalten, sondern begleiten.
3. Entwicklung in Lebensphasen – Weiterbildung, Coaching und Karriereoptionen müssen auch in Teilzeit und in Auszeiten gedacht werden.
Darüber hinaus sollten Unternehmen den wachsenden Trend zur Selbstständigkeit nicht als Verlust verstehen, sondern als Signal. Kooperationen mit ehemaligen Mitarbeitenden, flexible Projektmodelle oder interne Intrapreneurship-Programme können dazu beitragen, Know-how zu halten und Netzwerke zu erweitern.
Impuls: Wer Gründung als Konkurrenz betrachtet, verliert Talente. Wer sie als Ausdruck von Selbstverwirklichung versteht, bleibt im Spiel.
Während Arbeitgeber Fortschritte in Flexibilisierung und Dialog wahrnehmen, erleben Rückkehrende häufig fehlende Strukturen, unklare Kommunikation und mangelnde Entwicklungsperspektiven. Beide Seiten wollen dasselbe – Vereinbarkeit und Verlässlichkeit – doch sie sprechen noch nicht dieselbe Sprache.
Die zunehmende Gründungsbereitschaft vieler Frauen ist kein Zufall, sondern ein Symptom dieser Diskrepanz. Sie zeigt, dass das Bedürfnis nach Selbstbestimmung und Sinn nicht verschwindet – es sucht sich nur neue Wege. Ein zukunftsorientierter Umgang mit Wiedereingliederung bedeutet daher nicht nur, Rückkehr zu ermöglichen, sondern Arbeit neu zu denken: flexibler, verlässlicher, menschlicher.
Abschließender Gedanke:
Wiedereingliederung ist kein Rückblick auf das, was war – sie ist der Lackmustest für das, was Arbeit heute sein kann.