Realsteuerhebesätze 2024 gestiegen – Zukunft bleibt ungewiss

Die IHK hat die jüngste Untersuchung der Realsteuerentwicklung in den mainfränkischen Gemeinden vorgestellt. Die Gewerbesteuereinnahmen der teilnehmenden Städte und Gemeinden sind demnach von zuletzt 493,55 Millionen Euro auf 490 Millionen Euro im Jahr 2023 gesunken.

Die Entwicklung der Einnahmen in den einzelnen Landkreisen ist jedoch sehr unterschiedlich. Lediglich in den Landkreisen Haßberge und Main-Spessart haben sich die Gewerbesteuereinnahmen sehr positiv entwickelt. Während die Stadt Würzburg im Vergleich zum Vorjahr leicht geringere Gewerbesteuereinnahmen erzielte, konnte die Stadt Schweinfurt ein Plus von 15,7 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaften. „Aufgrund der krisenhaften politischen und wirtschaftlichen Lage lässt sich keine deutlich positive Entwicklung der Realsteuereinnahmen für die kommenden Jahre prognostizieren“, erklärt IHK-Steuerreferentin Rebekka Hennrich.

Die Kommunen legen die Realsteuerhebesätze selbst fest und haben damit direkten Einfluss auf die Standortattraktivität. „Wichtig für die mainfränkischen Unternehmen ist aber noch etwas anderes“, so Hennrich weiter. „Gerade in Krisenzeiten geht es darum, den Unternehmen eine sichere Planungsgröße an die Hand zu geben. In Zeiten hoher Energie- und Arbeitskosten und großer wirtschaftspolitischer Unsicherheit sind stabile und moderate Hebesätze gefragt. Im Jahr 2024 haben 23 mainfränkische Kommunen insgesamt 44 Hebesatzerhöhungen beschlossen. Dies betrifft vor allem die Gewerbesteuer mit 21 Erhöhungen.“ Die Erhöhungen liegen in der Spitze bei 650 Prozentpunkten und verteilen sich auf alle drei Realsteuern. Regional gibt es allerdings große Unterschiede. Zwölf der insgesamt 44 Hebesatzänderungen fanden im Landkreis Schweinfurt statt, elf im Landkreis Main-Spessart. 

Der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz der mainfränkischen Landkreise lag 2024 bei 350 Prozent. Er reichte von 330 Prozent (Landkreis Haßberge) bis 367 Prozent (Landkreis Bad Kissingen). Deutlich darüber – aber seit Jahren stabil – lagen die kreisfreien Städte Würzburg (420 Prozent) und Schweinfurt (370 Prozent). Der durchschnittliche Hebesatz der mainfränkischen Landkreise lag bei 359 Prozentpunkten für die Grundsteuer A und bei 350 Prozentpunkten für die Grundsteuer B. Spannend werde auch sein, wie die Kommunen die „Aufkommensneutralität“ im Rahmen der Grundsteuerreform im Jahr 2025 umsetzen, so Hennrich. „Im Zuge der veränderten Rechtslage müssen die Grundsteuerhebesätze vollkommen neu berechnet werden.“

Die Broschüre „Realsteuererhebung 2024“ sowie ein Tabellenteil mit Datenmaterial der Erhebung stehen auf der IHK-Homepage unter: www.wuerzburg.ihk.de/realsteuern   

Information
Rebekka Hennrich
Tel. 0931 4194-249
E-Mail: rebekka.hennrich@wuerzburg.ihk.de