IHK Würzburg-Schweinfurt warnt vor Aufteilung der deutschen Strompreiszone

In einem gemeinsamen Appell fordern die Industrie- und Handelskammern (IHKs) aus Süddeutschland zusammen mit dem Wirtschaftsbeirat Bayern sowie den Netzbetreibern Amprion und TransnetBW die Bundesregierung dazu auf, sich bei der EU nachdrücklich für den Erhalt der einheitlichen Strompreiszone in Deutschland einzusetzen.

„Eine Teilung der deutschen Strompreiszone würde für die mainfränkische Wirtschaft höhere Kosten bedeuten und die Standortbedingungen insbesondere für die Industrie verschlechtern. Das würde die Wirtschaft insgesamt schwächen“, sagt Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. „Das EU-Prüfverfahren zur Anpassung der Strompreiszonen ist methodisch ohnehin fragwürdig, da der laufende, massive Netzausbau in Deutschland nicht ausreichend berücksichtigt wird“, so Genders.

Aus Sicht der IHK sind die Aufteilungspläne für Mainfranken kontraproduktiv, werfen die Energiewende zurück und verunsichern die Energiewirtschaft und ihre Kunden. Investitionskalkulationen für Erneuerbare-Energien-Projekte wie Windkraftparks an der Nordsee müssten auf komplett neue Füße gestellt werden, wenn sie nicht mehr in der gleichen Strompreiszone angesiedelt sind wie die vorgesehenen Abnehmer im Süden. „Auch der weitere Netzausbau wird auf mehr Widerstände stoßen, wenn Kritiker behaupten können, mit unterschiedlichen Strompreiszonen für Deutschland sei das Problem gelöst. Das ist aber keineswegs der Fall“, sagt Genders.

Der Grund für den drohenden EU-Eingriff sind strukturelle Engpässe in den deutschen Übertragungsnetzen. Diese würden laut Forderungspapier allerdings bis Ende 2027 stark zurückgehen und wären bis Ende 2028 sogar behoben. Das Forderungspapier der Wirtschaft ist online unter www.bihk.de/presse erhältlich. Die Vollversammlung der IHK Würzburg-Schweinfurt hat sich bereits 2023 im Rahmen des Positionspapiers zur Energiepolitik für den Erhalt der einheitlichen Strompreiszone ausgesprochen.

Information:
Oliver Freitag
Tel. 0931 4194-327
E-Mail: oliver.freitag@wuerzburg.ihk.de oder unter www.bihk.de/presse