IHK-Stimmungsbild: Viele Firmen nutzen bereits KI-Anwendungen

Wie eine aktuelle Blitzumfrage der IHK Würzburg-Schweinfurt zeigt, nutzen bereits rund zwei Drittel der befragten Unternehmen aus Mainfranken Künstliche Intelligenz im betrieblichen Kontext.

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde – auch in Mainfranken. So ist an der Universität Würzburg etwa ein Zentrum für Künstliche Intelligenz geplant. In Kitzingen soll ein Technologietransferzentrum mit dem Schwerpunkt „Robotik und Künstliche Intelligenz“ entstehen. Zuletzt hat der Chatbot „ChatGPT“ dem Thema KI eine breite Aufmerksamkeit beschert.

Vor diesem Hintergrund hat die IHK Würzburg-Schweinfurt ihre Mitgliedsunternehmen befragt, ob und inwieweit sie Künstliche Intelligenz einsetzen. Die Ergebnisse zeigen folgendes Stimmungsbild: Rund zwei Drittel aller befragten Unternehmen hatten im betrieblichen Kontext bereits Berührungspunkte mit dem Thema KI. 63 Prozent der Firmen haben KI-Anwendungen schon genutzt, so etwa den Chatbot „ChatGPT“.

Bei der Frage, in welchen Bereichen die Unternehmen mögliche Einsatzfelder für KI sehen, zeigt sich ein differenziertes Bild: In den Bereichen „Texterstellung“ (63 Prozent) und „Virtuelle Assistenten und Chatbots“ (59 Prozent) sehen die Firmen derzeit das größte Anwendungspotenzial. Auch in den Bereichen „Suchmaschinen“ (56 Prozent) und „Cybersicherheit“ (41 Prozent) sehen die Firmen Einsatzmöglichkeiten. Die Themen „Robotik“ (11 Prozent) und „Mobilität“ (15 Prozent) spielen hingegen eine untergeordnete Rolle.

Oftmals unklare Rechtslage 

Risiken im Umgang mit Künstlicher Intelligenz sehen die Unternehmen vor allem aufgrund der noch unklaren Rechtslage, insbesondere mit Blick auf ungeklärte Datenschutz-, Compliance- und Urheberrechtsfragen. Einige Unternehmen bemängeln die fehlende Überprüfbarkeit von Informationen. Die Integration von KI-basierten Prozessen in digitale Unternehmensprozesse wird von einigen Firmen als Herausforderung gesehen, auch im Hinblick auf die dafür notwendige Schulung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Sascha Genders bewertet die Ergebnisse der Blitzumfrage überwiegend positiv: „Es ist erfreulich, dass so viele Unternehmen bereits KI-Anwendungen im Alltag nutzen. Das zeigt, dass die regionalen Unternehmen neuen Technologien aufgeschlossen gegenüberstehen. Aufgabe der Politik wird es nun sein, zeitnah einen klaren Rechtsrahmen zu setzen, der einerseits Rechtssicherheit schafft und andererseits Weiterentwicklungen nicht von vornherein verhindert.“ Bei aller Euphorie mahnt Genders jedoch auch zur Vorsicht: „Das Thema KI ist aktuell noch mit vielen Risiken behaftet, etwa mit Blick auf den Datenschutz. Es sind noch viele offene Fragen zu klären, mit denen sich Wirtschaft, Politik und Gesellschaft besser heute als morgen befassen sollten.

Die Stimmungserhebung hat Anfang April stattgefunden. Befragt wurden Unternehmen, die den IHK-Newsletter „Innovation & Digitales“ abonniert haben. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.

Information:
Julia Holleber
Tel. 0931 4194-317
E-Mail: julia.holleber@wuerzburg.ihk.de