IHK würdigt 70 Jahre Grundgesetz

IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara und Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Ralf Jahn danken MdL Professor Dr. Winfried Bausback für seine Würdigung des 70. Geburtstages des Grundgesetzes in der mainfränkischen IHK. Foto: IHK

Würzburg – In diesem Jahr feiert das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland seinen 70. Geburtstag.

Dieses Jubiläum nahm die IHK Würzburg-Schweinfurt zum Anlass, die Bedeutung des Grundgesetzes für unser heutiges Leben in Freiheit und Wohlstand zu würdigen. MdL Professor Dr. Winfried Bausback, Bayerns ehemaliger Staatsminister für Justiz, betonte vor rund 80 geladenen Gästen die Bedeutung der funktionalen Selbstverwaltung und wie sich die Bestimmungen des Grundgesetzes in der Praxis während der letzten Jahrzehnte bewährt haben.  

„Das 70. Jubiläum bewusst zu machen, ist gerade in unruhigen Zeiten von besonderer Bedeutung. Das Grundgesetz verkörpert unsere zentralen Werte und ist eine starke Basis, um sich dieser Werte immer wieder bewusst zu werden.“ Freiheit und wirtschaftliche Prosperität sieht Bausback durch internationale Entwicklungen wie dem chinesischen wirtschaftlichen Vormachtstreben mit der Seidenstraßenstrategie, dem amerikanischen Isolationismus unter Präsident Trump und der digitalen Transformation aller Lebensbereiche und den faktischen Monopolstrukturen großer Digitalkonzerne herausgefordert.  

„Unser Grundgesetz ist die Grundlage für unser Leben in Frieden und Freiheit, aber auch die Basis unserer freiheitlichen Wirtschaftsordnung. Auf dieser Basis werden wir auch die Herausforderungen unserer Zeit meistern“, so Bausback vor den mainfränkischen Wirtschaftsvertretern. Das deutsche Grundgesetz lasse zwar formal jede Wirtschaftsordnung zu, sofern sie die Grundrechte beachtet. Aber nur in einer Marktwirtschaft können die freiheitsichernden Grundrechte gewährleistet sein.  

In diesem Kontext betonte Bausback den Wert der funktionalen Selbstverwaltung durch Kammern als dritte Säule im Staat. Das Vertrauen des Gesetzgebers auf die solidarische Mitwirkung von Bürgern bei der Erfüllung von öffentlichen Aufgaben habe sich mehr als bewährt. Diese stärke das demokratische Prinzip und die Akzeptanz staatlichen Handelns. Gesichert durch die Pflichtmitgliedschaft, organisiert sich die Wirtschaft ehrenamtlich in der Kammerorganisation selbst und entscheidet mit ihrem Sachverstand selbst über die Angelegenheiten, die sie betreffen. Diese „organisierte Staatsferne“ sorge für weniger Bürokratie und eine höhere Effizienz, sagte Bausback. Es sei daher richtig, dass der Staat Aufgaben in rund 80 eigenen Gesetzen auf die Kammern übertragen hat. Dies sei gerade in einer Zeit wichtig, da der uns umtreibende Prozess der Digitalisierung unsere Arbeits- und Lebensbedingungen ändert und auch die Verwaltung zunehmend digitale Prozesse etabliert.