Vom Tüftler zum Unternehmer

Christian Gemperlein, der seit Sommer 2011 erfolgreich im Markt etabliert ist mit der Entwicklung, Konstruktion, Berechnung und Herstellung von Bautei

Am Anfang war das Rad! Diese Aussage trifft nicht nur auf die Geschichte der menschlichen Fortbewegung im Allgemeinen zu. Sie gilt im Speziellen insbesondere für die in Veitshöchheim bei Würzburg ansässige all ahead composites GmbH. Dank seiner Begeisterung für Radsport und Technik versuchte GmbH-Geschäftsführer Christian Gemperlein bereits während seiner Kunststofftechnikstudiums an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS), die Vorteile von faserverstärktem Kunststoff bei der Konstruktion von Fahrrädern zu nutzen. Und dies mit Erfolg: Er belegte 2011 den dritten Platz im Wettbewerb um den Hochschul-Gründerpreis für die Entwicklung superleichter Laufräder für Mountainbikes mit neuartigem Aufbau und gleichzeitig hoher Stabilität. Heute vertreibt all ahead composites weltweit unter dem Label „bike ahead“ hochwertige Carbon-Produkte für den Radsportbereich.

Aber trotz des gelungenen Einstiegs in die Selbstständigkeit mit dem Thema Radsport, dies ist heutzutage bei weitem nicht das einzige Standbein des Unternehmens: „Mit Carbon lässt sich vielfältig arbeiten. Unser Portfolio reicht von Bauteilen an Formel 1 Autos bis hin zu speziell entwickelten und hergestellten Designermöbelstücken.“, so Gemperlein zu den Tätigkeitsfeldern der GmbH. Darüber hinaus arbeitet das junge Unternehmen eng mit Betrieben aus den Bereichen Industrie oder Automotiv zusammen, um gemeinsame Lösungen und Anwendungsbereiche für Faserverbundstoffe zu entwickeln. Hierbei stellt Gemperlein klar: „Einer unserer Vorteile ist, dass wir die wesentlichen Schritte der Wertschöpfungskette, von der Konstruktion bis zur Produktion, selbst übernehmen können, so schaffen wir uns Unabhängigkeit von Dritten und können gleichfalls ein hohes Qualitätsniveau unserer Leistung für unsere Kunden sicherstellen.“.

Dass innovative Ideen nicht immer einfach umzusetzen sind, dass kennt der Jungunternehmer gut. Insbesondere dann, wenn zwar eine gute Idee vorliege, es aber schlicht an finanziellen Mitteln zur Verwirklichung der Idee fehle, bedarf es der Unterstützung Dritter. „Geholfen hat mir das EXIST-Gründerstipendium sowie das Förderprogramm FLÜGGE, dank derer ich noch an der Hochschule meine ersten Projekte planen und umsetzen konnte.“ Ein zweiter Pluspunkt war die Bereitschaft eines privaten Investors, der die Potenziale der Idee von Gemperlein erkannte und mithalf, den Kapitalbedarf für Investitionen in den jetzigen Standort zu tragen. Nicht jedem Existenzgründer bietet sich diese Chance. Ohne Zweifel mag das Engagement eines Business Angel zum Teil ein glücklicher Umstand für das Gründungsvorhaben sein, nicht zuletzt aber im Wesentlichen neben der Idee insbesondere dem Engagement und der Werbung des Gründers in eigener Sache geschuldet. 

Steckbrief:

all ahead composites GmbH, Benzstr. 5, 97209 Veitshöchheim

Die Person:          Christian Gemperlein

Die Idee:              Herstellung von Faserverbundbauteilen

Das Startkapital:  25.000 Euro

Die größte
Herausforderung: Aufbau einer eigenen Fertigung

Die Pläne:             Ausbau der Fertigung und Produktentwicklung sowie Entwicklung
                              innovativer Lösungen in Branchen, in denen das Leichtbau-
                              potenzial der Faserverbundstoffe noch nicht ausgeschöpft wird.