IHK fordert #GemeinsamBesseresSchaffen

Deutschland hat sich im Laufe der Zeit als eine der offensten Volkswirtschaften der Welt etabliert, die von einem regen globalen Austausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen lebt. Dieses Geschäftsmodell ist ein entscheidender Faktor – gerade für den Standort Mainfranken.

Oft liegt der Nährboden für Populismus darin, dass die Antworten der Politik von Unternehmerinnen und Unternehmern als unzureichend empfunden werden – nicht nur in Fragen der Migration, sondern auch in anderen Bereichen“, so IHK-Präsidentin Caroline Trips mit Blick auf die zunehmenden Sorgen heimischer Unternehmen.

Die IHK Würzburg-Schweinfurt betont, dass die Politik endliche klare, sachgerechte Antworten liefert auf die Anliegen der Wirtschaft und vernünftige Reformen in Angriff nimmt. Dies sei laut Trips nicht zuletzt entscheidend, um sich extremistischen Positionen mit Sachargumenten entgegenzustellen und den Kräften an den Rändern den Wind aus den Segeln zu nehmen. „Leider sehen wir derzeit in Bereichen wie Energiepolitik, Migration, Regulatorik und Arbeitsmarkt eine mangelnde Umsetzung dieser Grundsätze auf Bundesebene und in Brüssel, was auch bei Unternehmerinnen und Unternehmern in Mainfranken Verdruss auslöst“, so IHK-Präsidentin Trips.

Weltoffenheit – und offene Märkte

Demokratie und Rechtsstaat bilden die Grundlage unseres wirtschaftlichen Handelns und unseres Erfolges in einer freien Gesellschaft. Unternehmen sind besorgt darüber, dass Positionen, die die europäische Integration, den Multilateralismus und rechtsstaatliche Prinzipien in Frage stellen, an Zustimmung gewinnen. „Wir benötigen eine Politik, die kooperativ auf Gemeinschaft setzt, die Mitte stärkt und zugleich internationale Kooperation fördert“, erklärt Trips. Denn Mainfranken, Bayern und Deutschland profitieren von ihrer starken Exportorientierung und ihrer Weltoffenheit. Stimmung gegen den europäischen Gedanken, nationalstaatliches Handeln und Demokratiefeindlichkeit würden nicht nur unser Ansehen in der Welt gefährden, sondern auch unser erfolgreiches Geschäftsmodell. „Stimmen, die solche politischen Ziele verfolgen, stehen unseren Werten und wirtschaftlichen Interessen entgegen“, erklärt Trips.

Eine starke europäische Zusammenarbeit und ein resilienter europäischer Wirtschaftsraum sind laut IHK für die Region Mainfranken von entscheidender Bedeutung. Die Exportquote von über 40 Prozent verdeutliche, wie wichtig internationale Märkte für die Region sind. Die Vorteile des freien Personen- und Warenverkehrs sowie der Niederlassungsfreiheit sind unbestritten. „Als IHK-Präsidentin lehne ich eine Politik der Abschottung klar ab. Die EU ihrerseits muss aber daran arbeiten, erkannte Fehlentwicklungen abzustellen und Europa im globalen Wettbewerb weiterentwickeln, insbesondere den Binnenmarkt radikal von bürokratischen Lasten befreien. Anforderungen, die zwar gut gemeint waren, aber nicht gut gemacht wurden, müssen auf den Prüfstand.“ Das „extrem mittelstandsfeindliche Lieferkettengesetz“ zeige deutlich, wie es gerade nicht sein soll. Die IHK fordert die EU auf, bei der Vielzahl an Nachhaltigkeitsregulierungen viel stärker den Austausch mit den internationalen Handelspartnern zu suchen, praktikable Lösungen zu entwickeln und die Unternehmen bei der praktischen Umsetzung der vereinbarten Regelungen zu unterstützen.

Integration als Notwendigkeit für den Standort

Und als Unternehmerin, die selbst zahlreiche Nationalitäten in ihrem Unternehmen beschäftigt, ergänzt Trips: „Unsere Belegschaften sind international, wir haben ein großes Interesse an der Integration von Arbeits- und Fachkräften aus dem Ausland. Die Suche nach geeigneten Mitarbeitern ist eine der größten Herausforderungen für Unternehmen in allen Branchen. Wir brauchen nicht nur das Arbeitskräftepotenzial in Deutschland, wir sind in vielen Branchen auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen.“ Extremistische Hetze, Fremdenfeindlichkeit oder Gewalt seien inakzeptabel. „Wir setzen auf Weltoffenheit, Toleranz und grenzüberschreitenden Austausch.“ Deutschland braucht laut IHK hierbei eine Willkommenskultur, die nicht nur auf unkomplizierte Verfahren, sondern auch auf gesellschaftliche Integration, auch und gerade in den Arbeitsmarkt, setzt. Nur so werden Menschen, unabhängig von Nationalität und Religion, sich willkommen fühlen, integrieren und arbeiten wollen. „Arbeit fördert soziale und wirtschaftliche Integration, Verständnis und Spracherwerb“, so Trips. Allerdings sehen die Unternehmer in der täglichen Praxis auch, dass eine Migration in soziale Sicherungssysteme den Fachkräftemangel nicht löst und wir deshalb die richtigen Leistungsanreize setzen müssen.

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Radu Ferendino
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