Realsteuereinnahmen 2022 steigen – Zukunft ungewiss

Wie die aktuelle Realsteueranalyse der IHK Würzburg-Schweinfurt zeigt, sind die Gewerbesteuereinnahmen in Mainfranken im Jahr 2022 von zuletzt rund 438 Millionen Euro auf rund 486 Millionen Euro im Jahr 2022 gestiegen. Sie liegen damit deutlich über dem Niveau vor der Coronapandemie. „Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage lässt aus der insgesamt positiven Tendenz für 2022 keine positive Entwicklung der Realsteuereinnahmen für die kommenden Jahre prognostizieren“, erklärt IHK-Steuerreferentin Rebekka Hennrich.

Ein Blick ins Detail: Die Entwicklung der Einnahmen ist in allen mainfränkischen Landkreisen positiv, in einzelnen Landkreisen sind die Einnahmen aus Grundsteuer A und B im Vergleich zum Jahr 2021 jedoch gesunken. In den beiden kreisfreien Städten Würzburg und Schweinfurt verläuft die Entwicklung – wie bereits in den Vorjahren – sehr unterschiedlich: Während Würzburg im Vergleich zum Vorjahr insbesondere bei der Gewerbesteuer um rund 23 Prozent zulegt, liegt Schweinfurt bei der Gewerbesteuer leicht unter dem Vorjahreswert.

Die Kommunen legen die Realsteuerhebesätze selbst fest. Sie hätten damit nicht nur direkten Einfluss auf die Attraktivität eines Unternehmensstandortes, wichtig sei für die mainfränkische Wirtschaft noch etwas anderes, so Rebekka Hennrich. „Gerade in Krisenzeiten geht es darum, den Unternehmen eine sichere Planungsgröße an die Hand zu geben. In Zeiten hoher Energie- und Arbeitskosten und großer wirtschaftspolitischer Unsicherheit sind stabile und moderate Hebesätze das Gebot der Stunde. Auch wenn die mainfränkischen Kommunen in diesem Jahr weniger Hebesatzerhöhungen als noch im Vorjahr beschlossen haben, ist der allgemeine Aufwärtstrend ungebrochen.“

Im Jahr 2023 wurden in Mainfranken 32 Hebesätze angehoben. Die Erhöhungen liegen in der Spitze bei 90 Prozentpunkten und verteilen sich auf alle drei Realsteuern. „Einen rasanten Anstieg der Grundsteuerhebesätze sehen wir – zumindest in diesem Jahr – noch nicht. Regional gibt es jedoch große Unterschiede. Zwölf der 14 Grundsteuerhebesatzänderungen fanden im Landkreis Würzburg statt“, so Hennrich.

Der durchschnittliche Gewerbesteuerhebesatz der mainfränkischen Landkreise liegt in diesem Jahr 346 Prozent. Er bewegt sich zwischen 329 Prozent (Landkreis Haßberge) und 365 Prozent (Landkreis Bad Kissingen). Deutlich darüber – aber seit Jahren stabil – liegen die kreisfreien Städte Würzburg (420 Prozent) und Schweinfurt (370 Prozent). Der durchschnittliche Hebesatz der mainfränkischen Landkreise liegt für die Grundsteuer A bei 356 Prozentpunkten und für die Grundsteuer B bei 348 Prozentpunkten.

Die Broschüre „Realsteuererhebung 2023“ sowie einen Tabellenteil mit Datenmaterial der Erhebung finden Interessierte online unter: www.wuerzburg.ihk.de/realsteuern

Information:
Rebekka Hennrich
Tel. 0931 4194-249
E-Mail: rebekka.hennrich@wuerzburg.ihk.de