39. Ausbildertag: Wie müssen die Ausbilder von heute „ticken“?

Zu Gast beim 39. Mainfränkischen Ausbildertag (von links): Referent Hendrik Odenthal, IHK-Präsidentin Caroline Trips, Referent Theo Grassl sowie der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Bode. Foto: Riedel/IHK

Der 39. Mainfränkische Ausbildertag, der gestern in der IHK-Geschäftsstelle in Schweinfurt stattgefunden hat, stand unter dem Motto „Motiviert ausbilden, digital begeistern“. Die rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten vor allem über die veränderte Rolle der Ausbilder.

In ihrer Eröffnungsrede betonte IHK-Präsidentin Caroline Trips die Bedeutung des dualen Ausbildungssystems als „Symbol für Vielfalt, Qualität und gute Karrierechancen“. Gleichzeitig wies sie darauf hin, dass sich die Anforderungen an die Ausbildungsverantwortlichen im Laufe der Zeit stark verändert hätten. „Während früher vor allem die Frage im Vordergrund stand, wie die Auszubildenden ticken, geht es heute darum, wie die Ausbilder ticken sollten“, so Trips. Vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels und des veränderten Kommunikationsverhaltens junger Menschen werde deutlich, so die IHK-Präsidentin, „dass die Berufsausbildung mit der Zeit gehen muss“.

In seiner Keynote referierte Theo Grassl, Verhaltensanalyst und Trainer der IHK Akademie München-Westerham, über psychologische und emotionale Herausforderungen im Umgang mit Azubis und stellte neue Coaching- sowie Mentoring-Strategien vor. Grassl: „In Amerika heißt es so schön ‚Be stupid enough to push the button‘. Auf dem Weg zum Erfolg müssen wir einfach nur dumm genug sein, den Knopf zu drücken, also einfach loszulegen.“ Anstatt dessen untersuche man lieber den Knopf und stelle sich die Frage, ob dieser auch wirklich rund sei, so Grassl. „Und genauso verhält es sich, wenn wir Perspektiven wechseln und Verhaltensweisen verändern müssen.“ Hendrik Odendahl gab anschließend ein „Social Media Update“, wobei er Plattformen wie TikTok und die Anziehungskraft von Handyspielen in den Fokus nahm. Smartphones hätten Schule und Ausbildung in einem nie da gewesenen Maß verändert, gab Odendahl zu bedenken. „Wir müssen die digitale Lebenswirklichkeit der Jugendlichen kennen, um diesen Herausforderungen gerecht zu werden“, so der Referent.

Stefan Göbel von der IHK Würzburg-Schweinfurt stellte die bundesweite IHK-Kampagne „#könnenlernen“ vor, die positiv und auf Augenhöhe für die duale Berufsausbildung wirbt und somit das „Lebensgefühl Ausbildung“ betone. IHK-Präsidentin Caroline Trips schloss mit einer klaren Botschaft: „Sie, die Ausbilderinnen und Ausbilder, sind die Schnittstelle zur nächsten Generation von Fachkräften, und es liegt in Ihrer Hand, diese Herausforderung erfolgreich zu meistern.“ Trips rief dazu auf, den Austausch zu suchen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die duale Ausbildung in Mainfranken weiterhin erfolgreich bleibe.

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Bernd Clemens
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