China-Strategie der Bundesregierung: „China bleibt ein wichtiger wirtschaftlicher Partner"

Heute hat die Bundesregierung ihre China-Strategie offiziell vorgestellt. Die Region Mainfranken ist wirtschaftlich eng mit der Volksrepublik verbunden. Die IHK Würzburg-Schweinfurt begrüßt, dass die Bundesregierung für gleiche Marktchancen sorgen und ungleiche Wettbewerbsbedingungen eindämmen will.

Für die Region Mainfranken ist China ein bedeutender Handelspartner. Laut IHK importieren 144 mainfränkische Firmen Waren aus China, 222 Unternehmen exportieren dorthin und 21 betreiben sogar eine Produktion vor Ort. Die Exporte konzentrieren sich hauptsächlich auf die Bereiche: Maschinenbau, Kfz-Teile, Metallwaren, Lebensmittel/Wein, Textilien und Chemie. Innerhalb der Produktion sticht der Automotive-Bereich besonders hervor.

Deutschland hat in den vergangenen Jahrzehnten profitablen Handel mit China betrieben. Die rapide Veränderung und die steigende globale Bedeutung Chinas hat Deutschland jedoch immer stärker von der Volksrepublik abhängig gemacht. Die Bundesregierung adressiert nun die zuvor oft unterschätzte Dynamik durch ihre erste eigene China-Strategie. Ein Schritt, der laut der Industrie- und Handelskammer (IHK) überfällig war. Die neue Strategie orientiert sich an den Zielen und Prinzipien der gemeinsamen Chinapolitik der EU und beinhaltet drei Aspekte: die bilateralen Beziehungen zu China, die Stärkung Deutschlands und der EU, sowie die internationale Zusammenarbeit. Diese wurden bereits in den zurückliegenden deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen hervorgehoben, welche das Interesse an einer produktiven Kooperation zwischen Deutschland und China in verschiedenen Bereichen – darunter Klimaschutz, Energie und Technik – betonten.

Die China-Strategie betrachtet das Land als „unverzichtbaren Partner bei globalen Herausforderungen“ und zugleich als „systemischen Rivalen“. Die Strategie dient als Rahmen für die Beziehungen zu China, wobei die Bundesregierung sich der komplexen Beziehungen zu China bewusst ist. Ziel der Strategie ist auch das „De-Risking“, also das Mindern der Risiken, um die einseitige wirtschaftliche Abhängigkeit Deutschlands von China zu verringern. In Bezug auf Resilienz und weitere Diversifizierung der Wirtschaft sind neue und vertiefte wirtschaftliche Verbindungen zu anderen globalen Märkten essenziell. Dabei lehnt die Bundesregierung eine vollständige Abkoppelung („De-Coupling“) von China ab.

Besonders alarmierend ist Deutschlands zunehmende Abhängigkeit von Importen aus China, vor allem bei kritischen Rohstoffen wie Magnesium und Seltenen Erden, sowie bei wichtigen Medikamenten. Die Bundesregierung arbeitet daher an sogenannten „Rohstoffpartnerschaften“. Die Bundesregierung will zudem für gleiche Marktchancen sorgen und ungleiche Wettbewerbsbedingungen eindämmen, da deutsche Unternehmen in China erheblichen Benachteiligungen ausgesetzt sind. Dr. Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt, erklärt: „Unser Wohlstand ist eng mit dem Austausch von Waren und Dienstleistungen mit den globalen Märkten verknüpft. Einseitige Abhängigkeiten machen uns verwundbar. Daher ist es wichtig, dass wir unsere Export- und Sourcing-Märkte diversifizieren. Nur so können wir mit Risiken, die durch zunehmende geopolitische Friktionen entstehen, besser umgehen. China war, ist und bleibt dabei ein wichtiger wirtschaftlicher Partner."

Information:
Kurt Treumann
Tel. 0931 4194-353
E-Mail: kurt.treumann@wuerzburg.ihk.de