Von Wandel und Nachhaltigkeit

Von links: IHK-Bereichsleiter Dr. Sascha Genders, Professor Dr. Eckard Minx, IHK-Vizepräsidentin Caroline Trips, Professor Dr. Rene Schmidpeter, IHK-Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Ralf Jahn; Foto: Heiko Becker

Wie sollten Unternehmen zukunftsorientiert denken? Welche Rolle spielen nachhaltige Geschäftsmodelle für Innovationen?

Diesen Fragen widmete sich der Mainfränkische Mittelstandstag, der am 18. September in der IHK-Hauptgeschäftsstelle in Würzburg stattgefunden hat. Rund 130 Interessierte waren in die Würzburger Zellerau gekommen, um die Vorträge von Professor Dr. Eckard Minx und Professor Dr. René Schmidpeter zu hören.  

Unternehmer gestalten die Zukunft  

Professor Minx, Vorsitzender des Vorstandes der Daimler und Benz Stiftung sowie Experte für Zukunftsforschung, Innovationsmanagement, Organisationsentwicklung und Führungsfragen, warf in seinem Vortrag einen Blick auf die Bedeutung von Innovation und Wandel in der Gesellschaft. „Wir sollten bei all den neuen Themen wie Künstlicher Intelligenz oder Gentechnik Vorreiter sein.“ Denn nur dann habe man die Chance, Dinge auch gestalten zu können, so Minx. Gerade im internationalen Wettbewerb mit China oder den USA komme es auf den Mittelstand in Deutschland an. Nach Ansicht von Minx ist die Zukunft im Wesentlichen eine Gestaltungsaufgabe nach unseren Wünschen. Gerade den Unternehmen komme dabei eine Schlüsselaufgabe zu. „Wir brauchen Konzepte für Transformation und Innovationen, die Bekanntes neu kombinieren. Unternehmen müssen branchen- und fachbereichsübergreifend zusammenarbeiten, um so ihren Beitrag zu leisten.“ Eine Zukunft habe es hierbei schon immer gegeben, neu sei aber heutzutage die Geschwindigkeit des Wandels: Während das Telefon 74 Jahre brauchte, um mehr als 100 Million Nutzer zu erreichen, waren es beim PC 28 Jahre, beim Messenger-Dienst WhatsApp zwei Jahre und bei der App PokemonGo weniger als drei Monate.  

Nachhaltigkeit ist ein Standortfaktor  

„Wir müssen das Denken überwinden, dass Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg Gegensätze sind“, erklärte Professor Schmidpeter, Dr. Jürgen Meyer Stiftungslehrstuhl für Internationale Wirtschaftsethik und CSR sowie Leiter des Center for Advanced Sustainable Management (CASM), in seinem Vortrag. Vielmehr gehe es darum, in allen Facetten – Umwelt, Arbeitswelt oder Gemeinwesen – wettbewerbsfähige Geschäftsmodelle zu schaffen und auch künftig Geld zu verdienen – allerdings auf nachhaltige Art und Weise. Nach Schmidpeters Ansicht sei Nachhaltigkeit letztlich ein Schlüssel für den Wirtschaftsstandort. Das Konsumentenverhalten, die Arbeitnehmer von morgen und nicht zuletzt der Gesetzgeber trügen dazu bei, dass Unternehmen nur dann international wettbewerbsfähig blieben, wenn sie sich dem Thema Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR) annähmen, so Schmidpeter.  

Information:
Dr. Sascha Genders
Tel.: 0931 4194-373
E-Mail: sascha.genders@wuerzburg.ihk.de