Mainfränkische Wirtschaft begrüßt angekündigte Öffnungen

Mainfranken/Würzburg – Der von der Staatsregierung vorgestellte Corona-Fahrplan gibt der regionalen Wirtschaft Anlass zur Hoffnung.

„Die vorgeschlagenen Lockerungen sind ein erster wichtiger Schritt in Richtung Normalisierung des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens“, betont IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ralf Jahn.  

Für Teile der Wirtschaft sei es erstmals wieder möglich zu planen. Vor allem die ab 20. bzw. 27. April geplante Wiedereröffnung einiger Bereiche des Einzelhandels sei laut Jahn gut und wichtig. „Gerade die kleineren Betriebe brauchen dringend Einnahmen, um auf Dauer ihre Kosten stabil decken zu können.“ Die Begrenzung der Ladengröße auf 800 Quadratmeter sei allerdings nicht nachvollziehbar, da Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln unabhängig von den Ladenflächen gewährleistet werden könnten. Es müsste größeren Handelsgeschäften wie in anderen Bundesländern auch möglich sein, Ladenflächen auf das zulässige Maß von 800 Quadratmeter zu verkleinern: „Weniger Geschäft ist besser als gar kein Geschäft!"

Für Tausende von Betrieben in Hotellerie und Gastronomie, im Event- und Cateringbereich, im Messe- und Veranstaltungsgeschäft werde es dagegen schwer, weitere Wochen ohne Geschäftstätigkeit zu überstehen. „Für diese Unternehmen müssen dringend zusätzliche Maßnahmen überlegt und getroffen werden. Anders werden wir viele dieser Unternehmen nicht über die Zeit retten“, so der IHK-Chef. Hier bräuchte es ein fixes Datum, wann diese Branchen – unter Auflagen – wieder starten können, diese Planungssicherheit sei unabdingbar für Bankengespräche, Warenbestellung und Personaleinsatzplanung.

Jahn betont, dass die Wirtschaft äußerst verantwortungsvoll mit den Lockerungen umgehen wird: „Die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden steht für die Betriebe an erster Stelle. Viele Unternehmen arbeiten bereits daran, um im Rahmen ihrer Pandemieplanung notwendige Hygienekonzepte zu erstellen, damit sie bei Wiederaufnahme der betrieblichen Tätigkeit adäquat gerüstet sind.“  

Grundsätzlich stimme das vom Freistaat verabschiedete Paket aus Sofort-/ Kredithilfen, Steuerstundungen und Bayernfonds. „Die Regierung hat die Sorgen der Wirtschaft sehr ernst genommen und reagiert. Kein anderes Bundesland kann solch einen starken Schutzschirm vorweisen. „Um die finanziellen Auswirkungen der Coronakrise für die Unternehmen noch besser abzufedern, wird es jedoch zunehmend wichtiger, dass Soforthilfen sowie Kreditvergaben noch schneller fließen“, so Jahn. Hierfür müssten bei der Bearbeitung die personellen Kapazitäten notfalls erhöht und das Online-Antragsverfahren optimiert werden. Überlegt werden müsste auch, ob nicht noch zusätzliche Fördermaßnahmen für klassische Gründer-Unternehmen geboten sind.