Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?

Virtuell statt präsent – Der 4. Fachkräftetag wurde zur zweitägigen virtuellen Fachkräftekonferenz Mainfranken. Im Mittelpunkt stand das Thema „Personalarbeit im Wandel“. Elf Experten und insgesamt 150 Teilnehmer folgten der Einladung der Allianz „Fachkräfte für Mainfranken“. Bilder: Region Mainfranken GmbH, IHK Würzburg-Schweinfurt

Rund 150 Unternehmensvertreter aus ganz Mainfranken haben an der zweitägigen „Virtuellen Fachkräftekonferenz Mainfranken“ teilgenommen.

Die Konferenz fand Ende Juni statt. Die Teilnehmer erhielten Impulse rund um die Themen Arbeiten 4.0, digitale Transformation und New Work. Eingeladen zur Konferenz hatten die Partner der Allianz „Fachkräfte für Mainfranken“.  

Die Arbeitswelt erlebt gerade – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Krise – den wohl größten Wandel der vergangenen Jahrzehnte. Prozesse, die früher noch mit enormem Aufwand verbunden waren, laufen heute digitalisiert und oft automatisch. Vernetzung und Zusammenarbeit der Mitarbeiter gestalten sich einfacher, Wissen gewinnt immer mehr an Bedeutung, neue Berufsfelder entstehen. Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen und Bedürfnisse der Arbeitnehmer und damit auch die Arbeitsgestaltung in den Unternehmen. Insgesamt elf Experten gewährten bei der virtuellen Konferenz Einblick in ihre Arbeit und gaben den Teilnehmern Impulse für ihre Personalarbeit.  

Auf die eigene Haltung kommt es an

Wie jeder Einzelne Veränderungen im Leben und in der Arbeitswelt erfolgreich meistern kann, zeigte der Mindsetcoach Sebastian Wächter im Rahmen seiner Keynote. Im Alter von 18 Jahren erlebte Wächter selbst einen radikalen Veränderungsprozess, als er sich beim Wandern das Genick brach. Inzwischen verbindet er die Erfahrungen aus seiner Querschnittslähmung mit seinem Wissen als langjähriger Aktienanalyst und unterstützt Unternehmen dabei, Veränderungsprozesse erfolgreich zu meistern.          

Dr. Annina Hering, DACH Economist bei der Jobplattform Indeed, gewährte den Teilnehmern in ihrer Keynote Einblicke in die Welt der Jobsuchenden und zeigte, welchen Stellenwert Arbeit bei Beschäftigen hat. Das Resüme der Expertin: „Heute möchten Arbeitnehmer*innen in einem Job arbeiten, für den sie brennen, bei dem das Gehalt stimmt und bei dem sie sich stetig beruflich weiterentwicklen können.“  

Anschließend hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in virtuellen Gruppenräumen mit den Themen „Fachkräfte finden, binden und weiterentwickeln“ zu beschäftigen. 

  • Welche digitalen „MustHaves“ im Recruiting für Sichtbarkeit bei Kandidaten sorgen und wie die Karriereseiten mainfränkischer Unternehmen gestaltet sind, stellten Simon Klingenmaier, Bereichsleiter der ISO-Gruppe Würzburg und Initiator des Personalernetzwerkes, sowie Prof. Dr. Arnd Gottschalk von der Fakultät Wirtschaftswissenschaften der FHWS zusammen mit Studierenden des Schwerpunktes Organisationsentwicklung vor.
  • Wie es gelingt, eine erfolgreiche Arbeitsgebermarke aufzubauen und wie Arbeitgeber in Mainfranken sich potenziellen Bewerbern präsentieren können, zeigten die beiden Expertinnen Paulina Bramsiepe, zuständig für das Employer Branding bei der Schneider Electric GmbH, und Dietlinde Schmelz, Regionalmanagerin bei der Region Mainfranken GmbH.
  • Auf welchen Plattformen digitales Recruiting gelingt und was Arbeitgeber bei der aktiven Suche nach Mitarbeitern beachten sollten, zeigte Stefan Scheller. Der Experte ist HR Manager bei DATEV und Gründer eines Blogs.
  • Welche Fachkräftepotenziale existieren, welche kreativen Wege zum neuen Mitarbeiter führen und welche Fördermöglichkeiten Arbeitgeber nutzen können, war Thema eines weiteren Arbeitsraumes. Stefan Hohmann, Projektkoordinator der Taskforce Fachkräftesicherung+ in Unterfranken, Simon Klingenmaier und Experten der Agentur für Arbeit gaben den Teilnehmern einen Überblick.
  • Norman Mauer, Recruitment Evangelist bei Indeed gab Einblicke in das Thema Big Data im Personalwesen – wie die strategische Nutzung von Daten den HR-Bereich revolutionieren kann.
  • Christiane Herbst vom FHWS Campus Weiterbildung zeigte anhand von Studienergebnissen, warum Weiterbildung der Schlüssel zur digitalen Transformation ist.  

Fazit der ersten virtuellen Fachkräftekonferenz Mainfranken: Trotz der Coronakrise wird der Fachkräftemangel in Zukunft ein Thema bleiben. Die (Wirtschafts-)Region Mainfranken wird auch weiterhin auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen sein. Unternehmen sollten daher bereits jetzt in eine moderne, digitale und effiziente Personalarbeit investieren.  

Weitere Einblicke in die Veranstaltung sowie die Vorträge der Experten finden Interessierte unter: www.mainfranken.org

Die Allianz „Fachkräfte für Mainfranken“  

Im Jahr 2012 haben sich die Agenturen für Arbeit Würzburg und Schweinfurt, die IHK Würzburg‐Schweinfurt, die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bezirksgruppe Unterfranken, die Handwerkskammer für Unterfranken, der Deutsche Gewerkschaftsbund Region Unterfranken sowie die Region Mainfranken GmbH zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen, um Fachkräfte für die Region Mainfranken zu sichern. Mit verschiedenen Beratungsangeboten, Informationsmaterialien, Veranstaltungsformaten und der mainfrankenweiten Fachkräftekampagne www.wiefuerdichgemacht.com unterstützt jeder einzelne Partner der Allianz Unternehmen und Arbeitnehmer dabei, den Wandel der Arbeitswelt zu gestalten.  

Information:
Isabel Schauz
Tel. 0931 4194-358
E-Mail: isabel.schauz@wuerzburg.ihk.de