Reza Etemadian bietet mit der Itizzimo AG eine Plattform zur Digitalisierung von Unternehmensprozessen.
Viele Unternehmen haben sich im Verlauf der Jahre schrittweise mit Softwarelösungen versorgt. Dabei machten verschiedene Herausforderungen zu unterschiedlichen Zeiten und Entwicklungsstadien bestimmte Systeme erforderlich. Kundendaten, Produktionsinformationen und die Verwaltung des Lagers werden auf diese Weise auch heute noch mit sehr spezifischen Softwareprogrammen verwaltet – kaum vernetzt. Dies brachte die Gründer Reza Etemadian und Christian Kleinschroth auf die Idee, diese verschiedenen und unabhängig voneinander arbeitenden Systeme zu vernetzen, um effizienteres Arbeiten zu ermöglichen. Etemadian und Kleinschroth, die seit ihrem gemeinsamen Wirtschaftsinformatikstudium befreundet sind, erkannten, dass besonders die Mobilität von Daten in Unternehmen eine wichtige Rolle spielt, um schneller
und somit effizienter zu werden. Neue, mobile Endgeräte boten dafür eine interessante Alternative zu herkömmlichen, oft papierbasierten Methoden. Das erste Beispiel war eine Kommissionieranwendung für die Datenbrille „Google Glass“, die mithilfe von Augmented Reality – also zum Arbeitsprozess passenden digitalen Informationen im Sichtfeld – die Fehlerrate drastisch senkte, da Lagerplätze identifiziert werden und die korrekte Durchführung über die Datenbrille bestätigt wird.
Doch, um solche Geräte nutzbringend einzusetzen, müssen zunächst Prozesse überdacht und Systeme vernetzt werden, denn, wenn eine Anwendung Informationen aus 20 verschiedenen Bestandssystemen
nutzt, wird es kompliziert. Um das notwendige Maß an Vernetzung und Geschwindigkeit in der Anwendungsentwicklung gewährleisten zu können, wurde der Simplifier entwickelt – eine Plattform, mit der sich die notwendigen Anwendungen konfigurieren lassen, die aber gleichzeitig auch alle Systeme anbindet. Mögliche Endgeräte können konventionelle PCs oder mobile Endgeräte wie Tablets und Smartphones sein, sogar die Bereitstellung auf Smartwatches und Datenbrillen ist möglich.
Der Clou dabei ist die sehr einfache Bedienung, ohne einen Quellcode programmieren zu müssen. Der Kunde profitiert also vom automatisch generierten Code. Mit dem Simplifier werden individuelle End-to-End-Prozesse für die Industrie in kürzester Zeit digital abbildbar. Ob Fernwartung per Datenbrille, Bauteilerkennung mit Augmented Reality oder die Kommunikation zwischen Maschinen, deren Umgebung und Menschen: „Daten werden in einfach zu bedienenden Anwendungen visualisiert und zur Bearbeitung auf beliebigen Endgeräten zur Verfügung gestellt“, fasst Etemadian zusammen.
So kann man z.B. in einem Maschinenpark sehr schnell Fehler entdecken und beheben: Ein Servicetechniker erhält eine Fehlermeldung auf seine Smartwatch. Diese Meldung kann von einem defekten
Bauteil oder abweichenden Grenzwerten (z.B. Temperatur oder Druck) ausgelöst werden. Der Fehler wird in einer Checkliste auf dem Tablet des Technikers abgebildet und kann so Schritt für Schritt behoben werden. Kommt der Techniker nicht weiter, lassen sich externe Experten hinzuziehen. Über eine Datenbrille „steuert“ der Experte den Techniker, ohne selbst anreisen zu müssen. Die Kunden kommen aus vielen Branchen, hauptsächlich vertreten sind: Prozessindustrie, Maschinen und Anlagenbau, Life Science, Versorger wie zum Beispiel Stadtwerke, Automotive oder Flugzeugindustrie.
Das Unternehmen Itizzimo hat mit seiner Idee eine Marktlücke entdeckt, was auch im Wachstum der Mitarbeiterzahl zum Ausdruck kommt, wie Reza Etemadian erklärt: „Zur Zeit beschäftigen wir 65 Mitarbeiter und wollen diese Zahl im nächsten Geschäftsjahr auf 95 aufstocken. Vor allem suchen wir noch Entwickler, Projektmanager und Mitarbeiter für den Vertrieb und das Marketing.“
STECKBRIEF
Das Unternehmen
Itizzimo AG, Friedrich-Bergius-Ring 52, 97076 Würzburg
Tel.: 0931 306999970, E-Mail: info@itizzimo.com
Die Personen
Vorstand: Reza Etemadian (Vorstandsvorsitzender), Christian Kleinschroth, Christopher Bouveret, Florian Rühl, Martin Nehls
Die Idee
Mit der IoT-Plattform Simplifier schafft Itizzimo die Basis für Digitalisierung, Mobilisierung und erhöhte Effizienz in Geschäftsprozessen.
Größte Herausforderung
Wir müssen die Vorstellungskraft potenzieller und bestehender Kunden für die Möglichkeit des Internets of Things ausweiten. Vieles ist möglich, doch konkrete Projekte beschränken sich oft auf wenige Szenarien.
Pläne
Weiteres Wachstum, in Deutschland und den USA, sowie der Ausbau unseres Partnernetzwerkes.