Mit dem Bacon Bomber auf Tour

Ralf Mantel aus Stetten bietet mit seinem "Bacon Bomber" Genuss auf amerikanische Art an.

Er hat die Berufe des Metzgers und Kochs erlernt, ist in der Gastronomie „aufgewachsen“. Noch heute hilft er regelmäßig mit im elterlichen Gasthof in Goßmannsdorf. Fest angestellt war er im Karlstadter Kupsch. „Als der zugemacht hat“, erzählt Mantel, habe er beschlossen, „sein eigener Chef“ sein zu wollen.

Beim „Zweiten Franconian Foodtruck RoundUp“ vor eineinhalb Jahren fand Ralf Mantel seine Geschäftsidee: Seit Anfang 2014 sind sie vermehrt auf Deutschland Straßen unterwegs, werden beim Publikum immer beliebter: „Foodtrucks“, selbst fahrende Imbisswagen. Gut fünf Dutzend davon präsentieren sich bis jetzt auf dem Internetportal „Foodtrucks Deutschland“. Ein großer Teil davon „bevölkert“ derzeit die Industriegebiete in Nürnberg und Umgebung. Deshalb kommt es dort regelmäßig zum „RoundUp“ – wie die meisten Autos auch die Benennung des Ereignisses amerikanisch, dem dortigen „Ranching“ von Rinderherden entlehnt.

So unterschiedlich die Fahrzeuge, so verschieden auch das Speisenangebot der Trucks: Burger, Waffeln, Nürnberger Bratwürste und inzwischen gibt es auch schon einen veganen Foodtruck. Ralf Mantel verdingte sich für eine „Lehrzeit“ zunächst als Aushilfe bei den anderen, bei Bekannten. Er fand Freunde in und Freude an dieser neuen „Szene“. Es ist kein Franchisesystem, es sind nur die Autos und die Art, sie zu nutzen, was verbindet. Wobei es auch gar nicht darauf ankommt, um welches Modell es sich handelt. Mantels Truck ist ein umgebauter amerikanischer „Freightliner MTO\ Ultimaster“. Die Fahrzeuge sind nicht billig. Nicht nur, weil sie in Nordamerika hergestellt und erst über den „großen Teich“ verschifft werden müssen. Auch in Deutschland zugelassene Gebrauchtfahrzeuge werden mittlerweile zwischen 40.000 und 60.000 Euro gehandelt.

Mantel hatte Glück, dass er den seinen, Baujahr LMM\, bei eBay für 18.000 Euro bekommen konnte, sogar schon teilausgebaut. „Ich musste aber erst mal mit der Wurzelbürste schrubben“ – hatte der Wagen doch zwei Jahre lang unter einem Baum gestanden. Knappe 4.000 Euro hat er dann noch in die Geräte gesteckt. Dass die Geschäftsgründung für ihn nicht noch teurer wurde, hat er dem Umstand zu verdanken, dass er viel selber machen konnte und auch die Existenzgründungsberatung der IHK in Anspruch nahm. Im Juli 2014 meldete Ralf Mantel sein Gewerbe an und ging Ende August erstmals mit seinem „Bacon Bomber“ auf Tour. Der Unterschied zwischen einem Imbissstand und einem Foodtruck besteht neben dem Aussehen darin, dass der Truck nicht „stationär“ ist. In unterschiedlichem Rhythmus werden die Standorte gewechselt.
Text/Fotos: Andreas Brauns

Steckbrief:

Das Unternehmen:
Bacon Bomber - Food Truck & Catering,
montags bis donnerstags an wechselnden Plätzen in Lohr, Würzburg und Schweinfurt; am Wochenende Sonderveranstaltungen oder auf Wunsch
www.bacon-bomber.de

Die Person:
Ralf Mantel

Die Idee:
Speisen amerikanischer Art - mobil

Das Startkapital:
45.000 Euro, finanziert von der KfW-Bank

Größte Herausforderung:
Der Truck und die Zusammenstellung einer außergewöhnlichen Speisekarte

Pläne:
Expansion im nächsten Jahr mit einem zweiten Truck. Einstellung von Personal oder Zusammenarbeit mit einem Teilhaber/Franchisenehmer

Hier können Sie sich die WiM-Serie "Gründer stellen sich vor" (Teil 31): Bacon Bomber downloaden.