Ende 2024 sehen sich 40% der Unternehmen als mindestens gut digital aufgestellt an

BIHK-Digitalisierungsumfrage 2024

Die IHK-Organisation befragt jährlich Unternehmen zum Stand der eigenen Digitalisierung. Die Ergebnisse von 2024 aus Bayern finden Sie hier.

Dabei zeigt sich: Die Unternehmen sehen sich digital zwar besser aufgestellt als die Jahre davor, doch gibt es noch viel Luft nach oben. Es gibt eine Reihe von Herausforderungen, die es zu lösen gilt, um die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Hier sind Unternehmen wie Politik gefragt.

Inhalt

Die wichtigsten Ergebnisse der Digitalisierungsumfrage:

  • Die Digitalisierung in Bayerns Unternehmen tritt auf der Stelle: mit der durchschnittlichen Schulnote 2,8 bewerten sie ihren Digitalisierungsgrad erneut auf dem Niveau des Vorjahres. Seit 2020 wurde insgesamt nur eine Verbesserung von 0,1 in der Selbsteinschätzung der Unternehmen erreicht. Ende 2024 sehen sich damit 40% der Unternehmen als mindestens gut digital aufgestellt an - während 60% noch digitalen Aufholbedarf aufweisen.

Unternehmen bewerten Ihren Digitalisierungsstand von 2020 bis 2024

Welche Gründe haben Unternehmen für die Digitalisierung?

  • In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen gewinnt das Einsparen von Kosten deutliche Relevanz und wird zum wichtigsten Grund für die unternehmensinterne Digitalisierung (+7% auf 70%). Die Entwicklung innovativer Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle als Zukunftssicherung legt weiterhin an Bedeutung zu, wenn auch nur als viertwichtigster Grund. Das Potential zur Abfederung des Fachkräftemangel durch Digitalisierung wird noch zögerlich anvisiert. 

Gründe der Unternehmen für die Digitalisierung

  • Zeitmangel (63%), hohe Kosten (42%) und die zunehmende Komplexität digitaler Prozesse (58%) stellen die größten Herausforderungen für die Digitalisierung bayerischer Unternehmen. Unternehmensinterne Akzeptanz und Weiterbildungsbedarf haben um plus 5% auf 39% merklich an Bedeutung zugenommen.
     
  • Nicht ausreichender Internetzugang am Unternehmensstandort bleibt für ein Viertel der Unternehmen ein entscheidender Hemmschuh: 76% der Unternehmen geben an, dass ihre Internetverfügbarkeit ihren tatsächlichen Bedürfnissen entspricht, doch nur 35% nennen als maximal verfügbare Bandbreite leistungsstarke Gigabitverbindungen von mindestens 1000 Mbit/s. 
     

Wie hoch ist die maximal verfügbare Bandbreite am Standort von Unternehmen?

  • Die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung steht weiter deutlich in der Kritik: Unternehmen bewerten den Stand der Verwaltungsdigitalisierung mit der durchschnittlichen Schulnote 4,3. 45% der Unternehmen stufen die Digitalisierung der Verwaltung als ungenügend oder mangelhaft ein.
     
  • Die Bedeutung von künstlicher Intelligenz (KI) steigt weiter deutlich und spielt mittlerweile für 80% der bayerischen Unternehmen eine Rolle: 45% nutzen KI bereits heute – ein beachtlicher Anstieg zum Vorjahr um 13%. Gleichzeitig planen weitere 35% der Unternehmen, KI in den nächsten drei Jahren einzuführen. Generative KI-Anwendungen wie die Verarbeitung von Texten, Bildern und Medien stehen mit 86 % an der Spitze der Anwendungsfelder. 
     

Entwicklung des KI-Einsatzes in Unternehmen von 2020 bis 2024

  • Rechtliche Unsicherheiten (60%) blieben branchenübergreifend die größte Herausforderung bei der Datennutzung.

Was sind die größten Herausforderungen für Unternehmen bei der Datennutzung?

  • Unternehmen weisen eine große Zurückhaltung beim Datenteilen über die gesetzlichen Pflichten hinaus auf. Mehr als jedes zweite Unternehmen (54%) setzt auf das Prinzip Datenmonopol.
     
  • Die Zahl der Unternehmen, die von einem oder mehreren erheblichen Cyberangriffen betroffen ist, ist von 22% auf 23% leicht angestiegen. Gleichzeitig werden die Angriffsarten immer komplexer. Zu den drei häufigsten Angriffsarten zählen Betrug (33%), Ransomware (24%) und der Diebstahl digitaler Daten (24%).
Art von Cyberangriffen Prozent
Betrug 33%
Diebstahl digitaler Daten 24%
Ransomware (Erpressung) 24%
DDoS (gezielte Überlastung von Webservern, Online-Services oder Netzwerken) 15%
Spionage (z. B. digitales Ausspähen von Kommunikation via E-Mail) 18%
Sabotage (z. B. digitale Störung von industriellen Prozessen oder sonstigen Betriebsabläufen) 20%
  • Die IT-Sicherheitsmaßnahmen in Unternehmen steigen im Vergleich zum Vorjahr mehrheitlich an – in Anbetracht der aktuellen Bedrohungslage allerdings unerwartet gering. Zuwächse sind vor allem bei organisatorischen / personellen Maßnahmen wie Schulungen und Nutzungsrichtlinien für Mitarbeitende, Notfallplan und Cyberversicherungen zu sehen. Die Maßnahmen finden sich durchweg deutlich häufiger bei großen Unternehmen als bei kleineren. 

Welche IT-Sicherheitsmaßnahmen setzen Unternehmen ein?

  • Es besteht noch eine hohe Unwissenheit bei den Unternehmen in Hinblick auf die Umsetzungspflichten der 2025 greifenden NIS2-Verordnung. Nur 17% der Unternehmen wissen, dass sie direkt von den neuen Vorschriften betroffen sind. 40% können die eigene Betroffenheit nicht einschätzen.
     

Infos zur Umfrage:  

  • Befragungszeitraum November 2024
  • Antworten von 628 Unternehmen in Bayern aus allen Branchen und Größenklassen  


Quelle: BIHK

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