Immobilien sind besondere Güter. Gewerbeimmobilien stellen nicht nur zentrale Betriebsmittel dar, sie tragen durch Lage und Architektur ebenso häufig zur Außenwirkung von Unternehmen bei. Wohnimmobilien erfüllen daneben eine wichtige gesellschaftliche und persönliche Funktion. In der Coronakrise haben sie sich durch die verstärkte Nutzung von Home-Office auch zudem als wirtschaftlicher Stabilitätsanker erwiesen – Grund genug für die IHK, der Immobilienwirtschaft in Mainfranken einen Branchenreport zu widmen.

Blickt man auf den Lebenszyklus einer Immobilie, so zeigt sich, dass in den einzelnen Phasen ganz unterschiedliche Prozesse und Ressourcen zum Tragen kommen, die wiederum verschiedene Branchengruppen betreffen. Von der Bereitstellung und dem Erwerb von Grund und Boden, über die Planung, den Bau und die Renovierung sowie die Nutzung und Bewirtschaftung bis hin zu Sanierung oder Abriss und Recycling zeichnet sich eine komplexe und weitverzweigte Wertschöpfungskette ab. Hinzu kommt die Finanzierung der einzelnen Vorgänge, die häufig von konkreten Renditeerwartungen begleitet werden. So wundert es nicht, dass knapp 10.000 IHK-zugehörige Unternehmen in Mainfranken beziehungsweise rund 14 Prozent des Mitgliederbestands einen gewerblichen Bezug zur Immobilienwirtschaft haben. Bezogen auf die Bedeutung für den regionalen Arbeitsmarkt hat gut jeder fünfte Job in Mainfranken direkt oder indirekt mit der Immobilienwirtschaft zu tun. Hinzu kommen private Kleinvermieter, die als Investoren wichtige Player im Immobiliensektor sind. So gibt es in Mainfranken rund 194.000 Mietwohnungen, von denen rund 60 Prozent von Privatpersonen vermietet werden.

Die IHK-Publikation „Immobilienwirtschaft in Mainfranken“ liefert Informationen zur Branche, geht dabei auf Struktur und regionale Verteilung der Unternehmen anhand der IHK-Mitgliederdatenbank ein, beleuchtet die Bruttowertschöpfung und die Beschäftigung und vergleicht Grundzüge der Immobilienwirtschaft in Mainfranken mit Bayern und Deutschland.