UECC-Schienenresolution zum 75-jährigen Jubiläum

Von links: Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, Davor Sertic, Präsident der UECC, Silvan Buchecker, Generalsektetär der UECC. Foto: UECC/PR

Die Wirtschaftsräume entlang der Transeuropäischen Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer und Rhein-Donau stehen vor großen verkehrlichen Herausforderungen. Damit diese drei wichtigen Verkehrsachsen auch in Zukunft die Versorgung und Erreichbarkeit Europas gewährleisten können, fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) anlässlich ihres 75. Jubiläums in einer Resolution die Entflechtung des Schienenverkehrs.

Allein in der EU erwarten Experten im laufenden Jahrzehnt eine Zunahme des Personenverkehrs um 12 Prozent und des Güterverkehrs um 38 Prozent. Auf die Schiene entfallen dabei bis zu 19 Prozent (Güterverkehr) der gesamten Verkehrsleistung. Um diese Verkehre auf der Schieneninfrastruktur effizient erbringen zu können, müsse der Schienenverkehr entflochten werden. Dies fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) in einer Resolution anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens. „Die Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer und Rhein-Donau sind für die Wirtschaft unserer Mitgliedsländer von herausragender Bedeutung. Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass sich die verschiedenen Verkehrsträger frei entfalten können, um eine maximale Effizienz zu ermöglichen“, betont UECC-Präsident Davor Sertic.

Getrennte Gleise für Personen- und Güterverkehr

In vielen Wirtschaftsräumen entlang der Korridore teilen sich Güter-, Personen-, Regional- und Fernverkehr dieselben Gleise. Dieser Mischverkehr führe zu geringeren Taktdichten, Verspätungen bis hin zu Zugausfällen und verlange von allen Betroffenen – insbesondere von Unternehmen und Pendlerinnen und Pendlern – viel Geduld, sagt Martin Dätwyler, Direktor der Handelskammer Basel: „Damit unsere Wirtschaftsregionen weiterhin gut erreichbar bleiben, müssen die Verkehre entflochten werden.“

Spessartquerung und Neubaustrecke Würzburg-Nürnberg

Während die UECC beispielsweise für Österreich ein drittes Güterterminal für den kombinierten Verkehr in Wien und für die Schweiz eine Trennung des Regionalverkehrs vom Schienenpersonenfernverkehr und vom Güterverkehr in Basel fordert, werden für Deutschland unter anderem der zügige Bau des Brennernordzulaufs und speziell für Mainfranken die Realisierung der Neubaustrecken zwischen Heigenbrücken und Neuendorf-Nantenbach sowie zwischen Würzburg und Nürnberg gefordert.

„Die bestehende Schieneninfrastruktur in Mainfranken ist bereits heute am Limit. Neben der laufenden Sanierung des Bestandsnetzes müssen wir durch verstärkte Digitalisierung und Entflechtung die bestehende Infrastruktur effizienter nutzen. Außerdem müssen die dringend benötigten Neubaustrecken zügig realisiert werden“, fordert Dr. Sascha Genders, Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt.

Resolution auf den Weg gebracht

Um sich Gehör zu verschaffen, übermittelt die UECC ihre Forderungen an die relevanten europäischen und nationalen Entscheidungsträger. Zusätzlich wurde die Resolution im Rahmen des UECC-Jubiläumsjahrs in Basel in einer Flaschenpost auf die Reise rheinabwärts geschickt. Anfang Oktober soll sie dann anlässlich des nächsten Verkehrskongresses der Kammerorganisation in Duisburg aus dem Strom geborgen werden.

Über die UECC 

Die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) wurde 1949 in Rotterdam gegründet und widmete sich zunächst der Wiedereröffnung des Rheins für die Binnenschifffahrt und dem Aufbau neuer Wirtschaftskontakte. In den folgenden Jahrzehnten dehnte die UECC ihren Wirkungskreis auf die Einzugsgebiete der Rhone und der Donau, deren Nebenflüsse und die damit verbundenen Wasserstraßen aus. Heute umfasst die UECC rund 50 Mitgliedskammern aus sechs Ländern, darunter der IHKs Aschaffenburg, Nürnberg für Mittelfranken und Würzburg-Schweinfurt. Die UECC konzentriert sich in ihrem Engagement für die wirtschaftliche Entwicklung auf Fragen der europäischen Verkehrspolitik zu Wasser, zu Land und in der Luft sowie auf die mit dem Betrieb dieser Verkehrswege zusammenhängenden Themen wie Marktordnung, Verkehrsmanagement und Umweltfragen. Dabei stützt sie sich auf das Know-how der lokalen und regionalen Handelskammern, ihre Verankerung auf europäischer Ebene und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Verbänden. Die UECC feiert dieses Jahr ihr 75-jähriges Bestehen.

Information:
Simon Suffa
Tel. 09721 7848-611
E-Mail: simon.suffa@wuerzburg.ihk.de