38. Mainfränkischer Ausbildertag - Wie gelingt modernes Ausbildungsrecruiting?

BU: IHK-Vizepräsidentin Caroline Trips (2.v.l.) und IHK-Bereichsleiter Dr. Lukas Kagerbauer (links) begrüßten beim 38. Mainfränkischen Ausbildertag Keynote-Speaker Simon Klingenmaier von der ISO-Gruppe (rechts). Er ging in seinem Vortrag auf die Frage ein, wie Unternehmen zukünftige Azubis über die sozialen Medien erreichen. Foto: Melanie Krömer/IHK

Beim 38. Mainfränkischen Ausbildertag, der am 18. Oktober 2022 in der IHK-Hauptgeschäftsstelle in Würzburg stattgefunden hat, stand die Frage im Mittelpunkt: Wie können Unternehmen ihr Ausbildungsrecruiting verbessern, um so ihre Ausbildungsstellen nachhaltig besetzen zu können?

Am ersten Präsenz-Ausbildertag seit Beginn der Coronapandemie haben rund 120 Ausbildungsverantwortliche aus den mainfränkischen Unternehmen teilgenommen. Caroline Trips, Vizepräsidentin der IHK Würzburg-Schweinfurt, begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und betonte, wie wichtig effektives Ausbildungsmarketing in Zeiten von Corona geworden sei. „Durch den Wegfall von wichtigen Berufsorientierungsmaßnahmen wie Praktika hat sich die Situation auf dem Ausbildungsmarkt verschärft. Mit Blick auf den Bedarf der Wirtschaft an beruflich qualifizierten Fachkräften ist das eine sehr bedenkliche Entwicklung.“ Trotz oder gerade wegen dieser ungünstigen Vorzeichen müssten Ausbildungsbetriebe ihr Ausbildungsmarketing verstärken, so die IHK-Vizepräsidentin.

IHK wirbt für duale Berufsausbildung

Welche Aspekte erfolgreiches Ausbildungsrecruiting ausmachen, erklärte der diesjährige Keynotespeaker Simon Klingenmaier von der ISO-Gruppe, der zugleich Initiator und Organisator des HR-Netzwerks Mainfranken und Lehrbeauftragter für HRM und Recruiting an der FH Würzburg-Schweinfurt ist. Er überzeugte das Publikum davon, dass Ausbildungsbetriebe jetzt neue Wege gehen müssten, um die zukünftigen Azubis zu erreichen. Bereits mit geringem Budget und etwas Kreativität könne es gelingen, sich erfolgreich bei der Zielgruppe zu positionieren. „Digitale Reichweite und eine Sichtbarkeit in Alltag und Freizeit sind elementare Notwendigkeiten, damit die zukünftigen Auszubildenden aufmerksam auf die Ausbildungsbetriebe werden“, so Klingenmaier.

Dr. Lukas Kagerbauer, Leiter der Berufsausbildung bei der IHK Würzburg-Schweinfurt, warf abschließend einen Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen in Mainfranken. In den zurückliegenden drei Jahren ist die Zahl der neueingetragenen Ausbildungsverträge in IHK-Berufen kontinuierlich gesunken. Die Coronapandemie habe ihre Spuren hinterlassen. Zum neuen Ausbildungsjahr zeichne sich jedoch eine Entwicklung ab, die hoffen lasse. Mit insgesamt 3.102 neuen Ausbildungsverträgen zum 30. September 2022 hat die IHK nur noch 1,5 Prozent weniger Verträge registriert als im Vorjahreszeitraum. In den zurückliegenden Jahren hatte der Rückgang bei 4,2 bzw. 14,0 Prozent gelegen. „Wir bemerken, dass viele Schulabsolventen, bedingt durch Corona, unsicher sind, welchen Karriereweg sie einschlagen sollen“, erklärte Kagerbauer. „Wir appellieren daher an junge Menschen, nach wie vor offen zu sein für die vielfältigen Karrieremöglichkeiten, die das duale Ausbildungssystem bietet.“

Mit der bayernweiten Elternstolzkampagne (www.elternstolz.de), den IHK-AusbildungsScouts (www.ausbildungsscouts.bihk.de) sowie der neuen AzubiCard für Auszubildende (www.azubicard.de/mainfranken) unterstützt die IHK ganz gezielt das Ausbildungsmarketing.

Information:
Bernd Clemens
Tel. 09721 7848-615
E-Mail: bernd.clemens@wuerzburg.ihk.de