Frühjahrssitzung des IHK-Bezirksausschusses Würzburg - Coronapandemie und Ukrainekrieg im Fokus

Der Bezirksausschuss Würzburg hat Anfang März in hybrider Form getagt. Im Mittelpunkt der Sitzung standen vor allem die Coronapandemie und der Ukrainekrieg. Foto: Elena Fürst

Der IHK-Bezirksausschuss Würzburg hat am 8. März anlässlich seiner Frühjahrssitzung in hybrider Form getagt. Die Unternehmer aus Stadt und Landkreis Würzburg nutzten die Frühjahrssitzung zum wirtschaftspolitischen Austausch mit dem Bundestagsabgeordneten Prof. Dr. Andrew Ullmann. Zudem berichtete Thomas Schäfer, Geschäftsführer der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH über aktuelle Infrastrukturentwicklungsmaßnahmen in Würzburg.

Die Unternehmerinnen und Unternehmer tauschten sich mit Prof. Dr. Andrew Ullmann, Mitglied des Deutschen Bundestags für den Wahlkreis Würzburg, über wirtschaftspolitische Themen – Infrastruktur, Digitalisierung oder Bürokratieabbau – aus. Im Fokus der Diskussion standen jedoch zwei andere Themenbereiche: die Coronapandemie und der Ukrainekrieg.

Mit Blick auf das Pandemiegeschehen betonte UIlmann, dass die Coronapandemie alles andere als beendet sei. Insofern sei es wichtig, beim Pandemieschutz auch weiterhin auf Basismaßnahmen zurückzugreifen und zugleich auf die Notwendigkeit der Impfung hinzuweisen – denn dieser Schritt zur Bewältigung der Krise sei relativ simpel. Deutlich komplexer gestalte sich die geopolitische Lage in der Ukraine. „Der Krieg fordert uns auf allen Politikfeldern. Wir müssen die humanitäre Katastrophe bewältigen, die Bundeswehr stärken und auch die ökonomischen Auswirkungen im Blick behalten.“, betonte er in Richtung der Unternehmensvertreter. Die Herausforderung dabei sei, dass die konkreten Folgen für die wirtschaftliche Entwicklung heute noch gar nicht bezifferbar seien. Unternehmen stünden vor massiven Veränderungen in Folge unterbrochener Lieferketten sowie sich mittelfristig verändernder Standortfragen. Besorgt zeigte sich Ullmann mit Blick auf die Versorgungssicherheit: „Die Energieabhängigkeit Deutschlands von Russland ist schlimmer als befürchtet.“ Zugleich zeige die Preisentwicklung, wie dringend notwendig es sei, Bürger und Unternehmen zu unterstützen. Eine Senkung der Mehrwertsteuer halte er aus Sicht der Wirtschaft allerdings für nicht zielführend.

Ullmann lobte vor allem die sehr große und herzliche Willkommenskultur hierzulande. „Die Unterstützung der Flüchtlinge und die massiven Solidaritätsbekunden in ganz Europa sind ein Lichtblick in diesen dunklen Zeiten.“ Wichtig sei jedoch, bereits heute über die Integration nachzudenken, zum Beispiel mit Blick auf die Bildung der Kinder und Jugendlichen oder durch den Aufbau von Sprachkompetenzen.

Herausforderungen für die Würzburger Infrastruktur

Auch beim Vortrag von Thomas Schäfer, Geschäftsführer der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH, ging es neben Themen wie Smart City, der Mobilitätswende oder geplanten Infrastrukturprojekten in der Region vor allem um die Folgen des Ukrainekrieges. „Nach der Coronapandemie stellt uns die aktuelle Situation in der Ukraine in Sachen Versorgungssicherheit und Aufrechterhaltung von kritischen Infrastrukturen mit Strom, Gas oder Fernwärme vor besondere Herausforderungen.“ Die WVV habe verschiedene Maßnahmen ergriffen, um reaktionsfähig zu sein und die Versorgungssicherheit sicherzustellen, so Schäfer. Aufgrund des Krieges in der Ukraine stehe insbesondere die Gasversorgungssicherheit derzeit unter besonderer Beobachtung. Schäfer betonte, dass sich aufgrund der massiven Preissteigerungen bereits heute erste Folgen in der regionalen Wirtschaft abzeichneten. Bei Ausfällen von Gaslieferungen und Ausrufen des „Notfallplanes Gas“ würden Industriekunden nicht generell in die gesetzliche Grundversorgung fallen, erklärte Schäfer. Für diese Betriebe würde ein Lieferstopp schlicht bedeuten, dass man sie nicht mehr mit Gas versorgen dürfe.

IHK-Wahl 2022

Dr. Sascha Genders, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer, nutzte die Ausschusssitzung, um unter anderem auf aktuelle Themen der IHK-Arbeit hinzuweisen und informierte zugleich über die anstehende IHK-Wahl 2022, die vom 15. September bis 13. Oktober 2022 stattfindet. Information: www.wuerzburg.ihk.de/wahl.

Information: Dr. Sascha Genders, Tel. 0931 4194-373, E-Mail: sascha.genders@wuerzburg.ihk.de oder online unter: www.wuerzburg.ihk.de