IHK-Gremialausschuss tagt virtuell

Der IHK-Gremialaussschuss Bad Kissingen hat am Dienstag, 20. April 2021, im Rahmen seiner Frühjahrssitzung getagt – Pandemie-bedingt erstmals in seiner Geschichte rein virtuell. Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein wirtschaftspolitischer Austausch mit Landrat Thomas Bold.

Im Landkreis zeichne sich ein ambivalentes Bild, erklärte Landrat Bold mit Blick auf die aktuelle Corona-Situation. Während etwa die holzverarbeitende Industrie sowie die Laborbranche im Landkreis gut dastünden, bekämen vor allem Gastronomie und Hotellerie die Auswirkungen der Corona-Pandemie massiv zu spüren. Dies habe auch Auswirkungen auf die steuerliche Situation im Landkreis: „Bei der Gewerbesteuer haben wir im Jahr 2020 einen Einbruch von 23 Prozent verzeichnet.“  Für das Jahr 2021 rechne der Landkreis mit einem ähnlichen Niveau wie 2020. Die finanzielle Situation der Kommunen sei aufgrund diverser Förderprogramme derzeit zwar unkritisch, Bold rechnet jedoch mittelfristig mit Pandemie-bedingten Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte. Trotzdem sollten Gemeinden keine langfristigen Investitionen scheuen, denn diese brauche es jetzt mehr denn je.

Obwohl die Inzidenz im Landkreis deutlich über 100 liegt, hofft Landrat Bold perspektivisch auf eine nachlassende Infektionsdynamik. Um die Infektionszahlen auch langfristig dauerhaft zu senken, setze der Landkreis voll aufs Impfen, so Bold. Doch: „Solange wir keine Impfquote von 60 bis 70 Prozent erreicht haben, wird es vermutlich nichts mit schnellen Lockerungen.“ Es stünden insofern noch ein paar harte Monate bevor – auch für die gewerbliche Wirtschaft.

Arbeitsmarkt verhältnismäßig robust

Mario Fürst von der Bundesagentur für Arbeit, Geschäftsstelle Schweinfurt, berichtete anschließend zur Situation des Arbeitsmarkts im Landkreis Bad Kissingen. „Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,7 Prozent, ein Plus von fast 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“ Trotzdem: Dieser Wert liege auf dem Niveau von 2017, sei also immer noch vergleichsweise gut. Während Hochqualifizierte relativ schnell wieder Arbeit fänden, würden sich Geringqualifizierte immer schwerer tun, einen adäquaten Job zu finden. Sorge bereitet der Arbeitsagentur insofern auch die größer werdende Zahl Langzeitarbeitsloser. „Im Vergleich zu anderen Landkreisen stehen wir in Bad Kissingen jedoch ganz gut da.“

Dazu trage auch die Kurzarbeit bei, die „massiv entlastet“, so Fürst. Aktuell hätten 610 Betriebe mit rund 6.300 Beschäftigten Kurzarbeit angezeigt, davon würde jedoch nur ein geringer Teil auch tatsächlich abgerechnet. Besonders verbreitet sei die Kurarbeit aktuell im Gastgewerbe sowie in der Hotellerie.

Erfreulich laut Fürst: Vermehrte Stellenmeldungen kämen aktuell vor allem aus dem Gesundheitswesen, dem verarbeiteten Gewerbe sowie der Baubranche. Und: Trotz Pandemie hätte die Arbeitsagentur viele Ausbildungs-Gespräche mit Jugendlichen geführt, so habe es im Landkreis in diesem Jahr 20 Bewerber mehr gegeben als noch im Vorjahr.

Was macht der Gremialausschuss?

Der IHK-Gremialausschuss Bad Kissingen vertritt vor Ort die Interessen der regionalen Wirtschaft. Ihm gehören insgesamt 15 gewählte Mitglieder an, die sich ehrenamtlich  für die Belange der Unternehmen engagieren. Die Mitglieder repräsentieren sieben Wahlgruppen, um ein umfassendes Bild der regionalen Wirtschaftsstruktur darzustellen.

Information:
Jan-Markus Momberg
Tel. 0931 4194-348
E-Mail: jan-markus.momberg@wuerzburg.ihk.de