Martin Heilig zu Gast im IHK-Bezirksausschuss

Zu Gast beim Bezirksausschuss Würzburg: Martin Heilig, der zweite Bürgermeister der Stadt Würzburg (2.v.l.) mit dem Ausschussvorsitzenden Dr. Klaus D. Mapara (links), IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Ralf Jahn (rechts) und dem stellvertretenden IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Sascha Genders (2.v.r.). Bild: Marcel Gränz, IHK

Der IHK-Bezirksausschuss Würzburg hat am Dienstag, 30. März 2021, in hybrider Form getagt.

Die Unternehmer aus Stadt und Landkreis Würzburg nutzten die Frühjahrssitzung zum wirtschaftspolitischen Austausch mit Martin Heilig, dem zweiten Bürgermeister der Stadt Würzburg. Außerdem informierte André Hahn aus der Wirtschaftsförderung der Stadt über die lokalen Ergebnisse bei der Untersuchung „Vitale Innenstädte 2020“.

Martin Heilig, zweiter Bürgermeister und Leiter des Umwelt- und Klimareferates der Stadt Würzburg, griff in seinem Vortrag mit dem Titel „Würzburg der Zukunft: von Verkehr bis Klimaschutz“ die wichtigsten Herausforderungen für die Zukunft der Stadt auf. Er thematisierte insbesondere die Auswirkungen des Klimawandels auf den „Hotspot“ Würzburg. Das Klimaschutzversprechen der Stadt Würzburg mit dem Bekenntnis zum Pariser Klimaschutzabkommen und die daraus resultierende Weiterentwicklung des Klimaschutzkonzeptes seien für die Domstadt insofern besonders wichtig, betonte Heilig.

Neben Aspekten wie der „klimaneutralen Stadtverwaltung“ und der „klimaneutralen Energieversorgung“ zeigte er, welchen Beitrag der ÖPNV zum Klimaschutz leisten könne – insbesondere im Stadt- und Stadt-Umlandverkehr. Dieses Potenzial wolle die Stadt Würzburg künftig nutzen und stärken, um Ressourcen zu schonen und Emissionen zu reduzieren. „Diese Effekte kommen der Bevölkerung, der Umwelt und der Wirtschaft vor Ort zugute. Ein leistungsstarker ÖPNV ist ein Standortvorteil“, zeigte sich Heilig überzeugt. Insbesondere die Straßenbahn sei dabei das größte Asset.

Wie vital ist die Würzburger Innenstadt?

André Hahn aus der Wirtschaftsförderung der Stadt informierte die Unternehmer anschließend über Würzburgs Abschneiden bei der Studie „Vitale Innenstädte 2020“. Bundesweit hätten sich 107 Städte an der Erhebung beteiligt, insgesamt hätten fast 58.000 Besucher unter anderem Fragen zu ihrem Einkaufsverhalten, zum städtischen Angebot sowie ihren Wünschen diesbezüglich beantwortet. Die Ergebnisse zeigten laut Hahn deutlich, dass der Einzelhandel inklusive der Gastronomie hauptverantwortlich für den Erlebniswert einer Innenstadt sei. Innenstädte müssten allerdings auch für jüngere Zielgruppen attraktiver werden.

Die Würzburger Innenstadt hätte einen guten bis sehr guten Gesamteindruck bei den Befragten hinterlassen, insbesondere in Bezug auf das Gastronomie-, Dienstleistungs- und Freizeitangebot. Die Erreichbarkeit der Stadt mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln bekam gute Noten, der PKW-Erreichbarkeit sowie den Parkmöglichkeiten gaben die Befragten, von denen etwa die Hälfte von außerhalb nach Würzburg kam, hingegen nur ein „Befriedigend“.

Gute Erreichbarkeit ist elementar

Der Vorsitzende des IHK-Bezirksausschusses Würzburg, Dr. Klaus D. Mapara, schlug den Bogen zwischen den beiden Vorträgen und würdigte Heiligs Bekenntnis zur Stärkung des ÖPNV der Stadt Würzburg. Auch die Ergebnisse der Innenstadt-Befragung würden stabile Rahmenbedingungen der Innenstadt für die Zeit nach der Pandemie zeigen, so der Vorsitzende.

Mapara warnte allerdings nachdrücklich: „Die Corona-Krise und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung, die wir in der aktuellen Form als Wirtschaft immer wieder hinterfragt haben, bedrohen Einzelhändler und Gastronomen massiv in ihrer Existenz. Wie wir gesehen haben, kommen die Menschen vor allem zum Einkaufsbummel und dank der Gastronomie nach Würzburg.“ Rund die Hälfte der Innenstadt-Besucher kämen zudem von außerhalb. Damit das auch nach der Pandemie wieder so sei, müsse ein Stadtbummel für alle Besucher so angenehm wie möglich bleiben. „Das geht aber nur, wenn die Innenstadt einfach zu erreichen ist – und zwar mit allen Verkehrsmitteln“, bekräftigte Mapara. Stadt und Umland bräuchten daher eine gute Verkehrsinfrastruktur. Hier seien weitere Schritte erforderlich – etwa die Realisierung der Straßenbahnlinie 6 sowie eines Verkehrsverbundes für Mainfranken. In der anschließenden Diskussion warnten Ausschussmitglieder davor, den PKW-Individualverkehr zu sehr zu erschweren. Dies schrecke Besucher aus dem weiteren Umland ab.

Information:
Dr. Sascha Genders
Tel. 0931 4194-373
E-Mail: sascha.genders@wuerzburg.ihk.de