Mainfranken darf Anschluss nicht verlieren

Die Staatsregierung hat erneut ihre Absicht bekräftigt, wonach die „Hightech Agenda Bayern“ für den Mittelstand als Neustart nach Corona dienen soll.

So werden beispielsweise für die Zukunft geplante Vorhaben vorgezogen. Die IHK Würzburg-Schweinfurt begrüßt diese Initiative, sieht in einigen Feldern jedoch noch Klärungsbedarf.   Wichtige Impulse für den Standort Mainfranken  

„Die Ankündigung der Staatsregierung ist ein positives Signal an die mainfränkische Wirtschaft und Forschungslandschaft. Insbesondere die Forschungsförderung im Bereich Hightech ist für den Standort wichtig“, betont IHK-Vizepräsident Dr. Stefan Möhringer, geschäftsführender Gesellschafter der Fa. Simon Möhringer Anlagenbau GmbH und Vorsitzender des IHK-Industrie-, Technologie- und Forschungsausschusses.  

Erfreulich sei vor diesem Hintergrund, dass bereits angekündigte Professuren in Hightech-Studiengängen nun vorzeitig besetzt würden. Auch der Aufbau des Helmoltz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung in Würzburg sei gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie ein wichtiger Schritt. „Besonders freut uns, dass der Start-up-Fonds mit einem Etat von 20 Millionen Euro ausgestattet wird. Corona darf den Start-up-Initiativen unserer Region nicht das Wasser abgraben“, so Möhringer weiter. Auch die im letzten Jahr angekündigte Verlängerung des Digitalbonus sei von hoher Bedeutung, um die Digitalisierung der bayerischen Wirtschaft voranzubringen. Hierzu seien aber noch keine Details bekannt. „Unternehmen brauchen Planungssicherheit. Wir hoffen, dass zeitnah Details zum Fortbestand des Programms bekannt werden.“  

Unsicherheit zu weiteren angekündigten Maßnahmen  

Die Ankündigung aus München komme zum richtigen Zeitpunkt, erklärt Möhringer. Dennoch stünden zu einigen ursprünglich geplanten Vorhaben Aussagen zur weiteren Umsetzung aus. So werde etwa nicht deutlich, ob im Bereich der Luft- und Raumfahrt  Fördermittel nach Mainfranken fließen. „Die Uni Würzburg und das Zentrum für Telematik sind in der Region Vorreiter auf diesem Gebiet. Es sollten daher nicht nur neue Vorhaben angegangen, sondern auch bestehende Einrichtungen und Initiativen unterstützt werden“, so Möhringer. Besonders wichtig sei zudem der Aufbau des angekündigten KI-Knoten Data Science in Würzburg sowie des Robotik-Centers für Mensch-Maschine-Interaktion in Schweinfurt. Hierzu sind Neubauten entsprechender Institute vorgesehen, auf welche die Pressemeldung der Staatsregierung jedoch nicht weiter eingeht. Unklar sei außerdem, wie es um den Aufbau eines Instituts für Quantentechnologie in Würzburg steht.

„Die Entwicklung des Quantencomputers bedeutet einen gewaltigen technologischen Vorsprung im internationalen Wettbewerb“, erklärt der IHK-Vizepräsident. Möhringer hofft daher zeitnah auf eine klarere Aussage, wann es in diesem wichtigen Zukunftsfeld losgehen kann. „Vollkommen offen ist die Frage, welche Impulse aus der Hightech Agenda im ländlichen Raum gesetzt werden sollen. Vor allem hier fehlen vielerorts die grundlegenden infrastrukturellen Voraussetzungen, wie zum Beispiel eine schnelle Breitbandanbindung sowie ein adäquater Zugang zum Mobilfunknetz. Bevor wir an dieser Stelle über Hightech sprechen, müssen erst einmal die Grundlagen geschaffen werden.“  

Mit der „Hightech Agenda Bayern“ hat es sich die Staatsregierung zum Ziel gesetzt, den Standort Bayern im internationalen Wettbewerb zu stärken. Das Maßnahmenbündel zielt darauf ab, zukunftsorientierte Technologien zu fördern, Hochschulen zu stärken und den Mittelstand zu unterstützen.  

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Frank Albert
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