Draußen kann man alles trainieren

BEWEGUNG. Fitnesskurse einmal anders gedacht: Matthias Weth lädt zum Sport im Freien ein. An ständig wechselnden Plätzen wird in Kleingruppen trainiert. Mit dieser Idee hat er im Landkreis Rhön-Grabfeld einen kleinen Boom ausgelöst.

 

Wenn Matthias Weth zu einem seiner Fitnesskurse einlädt, dann gilt immer eine Prämisse: Der Kurs findet draußen statt. Egal, ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit, ob es kalt ist oder heiß. Draußen ist das fitcamp, so der Name seines neuen Unternehmens, das in diesem Jahr expandiert hat. Aus dem stickigen Fitnessstudio oder der miefigen Turnhalle führt Matthias Weth seine Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer raus an die frische Luft. „Man kann alles draußen trainieren“, sagt Weth. In Gruppen von bis zu 14 Sportlerinnen und Sportlern sucht sich Matthias Weth besondere Orte aus: Wiesen oder Waldränder, naturnahe oder neu gestaltete Bereiche an Flussufern, die Innenstadt oder auch mal den klassischen Sportplatz. Mitbringen muss man zu den Kursen nur eine Fitnessmatte und Sportschuhe, trainiert wird mit dem eigenen Körpergewicht, speziellen Outdoortools und mit dem, was die für den Kurs ausgesuchte Lokalität so alles hergibt. Ein Geländer zum Beispiel, Stufen, Treppen und vieles mehr.

Seit 2017 bietet Matthias Weth Fitnesskurse im Freien an und erreicht damit immer mehr begeisterte Fans. Eigentlich ist Weth studierter Maschinenbauer und hat einen Master in Unternehmensmanagement. Als Ingenieur hatte er eine gut dotierte Stelle bei einem mittelständischen Unternehmen. Die Ausbildung zum Functional Trainer absolvierte er nebenbei, ebenso wie die zum Ernährungsberater. Im Frühjahr dieses Jahres fasste er den Entschluss, sein fitcamp zum Hauptberuf zu machen. Vom heimischen Büro in Wollbach (Lkr. Rhön-Grabfeld) aus organisiert er die Kurse.

Nicht umsonst, aber immer draußen

Matthias Weths Konzept des zwar „Nicht-Umsonst“ aber „Immer-Draußen“ zieht mittlerweile Kreise in vier Bundesländer. In Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen bietet Weth Kurse an zwölf Standorten mit elf Trainern an. Tendenz steigend. „Es soll ja auch noch weitergehen“, sagt der Inhaber einer A-Trainerlizenz im Fitnessbereich. Acht Wochen dauert ein Kurs mit einer oder zwei Einheiten pro Woche. „Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer buchen direkt danach den nächsten Kurs.“

Warum man Sport im Freien am besten in einer Gruppe betreibt, weiß Matthias Weth aber auch: „So fällt es leichter, den inneren Schweinehund zu überwinden.“ Die Kurse richten sich an alle Altersgruppen über 18 Jahren (Kinder dürfen mitgebracht werden, Hunde auch) sowie aller Fitnesskategorien. Vom Anfänger bis zum erfahrenen Sportler. Das Angebot aus dem fitcamp-Programm haben mittlerweile auch Unternehmen im Rahmen ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements erkannt und schicken ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu den Kursen. Matthias Weth: „Wenn es unseren Coaches gelingt, Energie und Teamgeist zu erwecken, lässt sich so auch der Krankenstand senken.“

Er wolle die Menschen für den Outdoorsport begeistern, sagt Matthias Weth, der als Handballer in der dritten Liga gespielt hat und als Leichtathlet durchstartete. Tipps zur Ernährung gibt es in den Kursen auch. „Die Kursteilnehmer sollen schnell, aber auch nachhaltig zum Erfolg kommen.“

Das Unternehmen fitcamp Neustadter Straße 24, 97618 Wollbach info@mein-fitcamp.dewww.mein-fitcamp.de

Die Person: Matthias Weth, Headcoach und Gründer

Die Idee: Deutschland für mehr Sport an der frischen Luft zu begeistern und mit all seinen Vorteilen ein Stück gesünder machen.

Größte Herausforderung: Ein skalierbares digitales System zu entwickeln, welches eine Zusammenarbeit über die Bundesländer hinaus managen lässt. Dazu gehört die Organisation aller Teilnehmer und Coaches über alle Standorte.

Pläne:An meiner Mission weiterzuarbeiten, Deutschland ein Stück gesünder zu machen und für noch mehr Outdoorsport zu begeistern. Hierzu gehören für mich als Gründer nicht nur die eigentlichen Fitnesskurse, sondern vor allem die Unternehmensführung und -weiterentwicklung.

Den WIM-Artikel finden Sie hier.