Die Gasspeicher in Deutschland sind derzeit deutlich weniger gefüllt als im Vorjahr: Der Füllstand liegt bei rund 49 % im Vergleich zu 80 % im Juni 2024. Besonders kritisch ist der Zustand des größten deutschen Speichers in Rehden, der nur zu 2,2 % gefüllt ist. Dennoch sieht die Bundesnetzagentur die Versorgungssicherheit dank neuer LNG-Terminals und alternativer Bezugsquellen nicht gefährdet.
Die EU-weite Speicherfüllung beträgt derzeit 57 %. In Rehden sei der niedrige Stand marktbedingt, da Gashändler bei günstigen Preisen einspeichern, um im Winter mit Gewinn zu verkaufen. Zudem habe der Speicher aufgrund seiner langsamen Ausspeicherleistung und geologischen Eigenschaften eine geringere Bedeutung für kurzfristige Engpässe.
Trotz bestehender gesetzlicher Füllstandsvorgaben (z. B. 80 % bis 1. November für die meisten Speicher) äußert der Verband der Speicherbetreiber INES Zweifel, ob diese Ziele angesichts der aktuellen Marktlage erreicht werden können. Die jüngste Senkung der gesetzlichen Vorgaben gewährleiste keine ausreichende Versorgungssicherheit im Winter und nehme dem Staat Verantwortung, die er sich während der Energiekrise auferlegt hatte.
Deutschland bezieht sein Gas aktuell hauptsächlich über Pipelines aus Norwegen, den Niederlanden und Belgien sowie über LNG-Terminals (13 % der Importe). Die Bundesnetzagentur verweist darauf, dass im Notfall andere Speicher sowie der internationale Gashandel Engpässe ausgleichen könnten.