Familienintern und knackig

Auszug aus dem Nachfolgereport und zeigt den Übergabewunsch sowohl für die Unternehmer, die schon eine Entscheidung getroffen haben, als auch für die Unternehmer, die noch unentschlossen sind.

Würzburg – Das zeigt der „Nachfolgereport Mainfranken 2025“, in dem Ende 2024 zahlreiche Unternehmen aus Mainfranken zu ihren Plänen und Herausforderungen rund um die Unternehmensnachfolge befragt wurden.

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass eine deutliche Mehrheit der Unternehmer die Übergabe ihres Unternehmens plant, wobei der bevorzugte Übergabeweg innerhalb der Familie oder an eigene Mitarbeiter ist und möglichst innerhalb von etwa zwei Jahren abgewickelt sein soll.

Strategie braucht Zeit und Experten

Die Umfrage zeigt auch, dass etwa ein Drittel der Befragten die steuerlichen Themen als wesentliche Hürde bei der Nachfolge wahrnimmt. Trotz dieser Erkenntnis holen mehr als drei Viertel der Unternehmer Experten nur ein bis zwei Jahre vor der geplanten Übergabe hinzu – eine Vorgehensweise, die aus strategischer Sicht, nicht nur in steuerlicher Hinsicht, als zu spät angesehen wird. „Die strategische Ausrichtung der Unternehmensnachfolge sollte deutlich früher angegangen werden, um den Fortbestand des Unternehmens und die langfristige Planung sicherzustellen“, erklärt Sonja Weigel, Referentin Unternehmensnachfolge, IHK.

Wissen ist entscheidend

Ein bemerkenswerter Wandel ist bei den Anforderungen an den Nachfolger zu verzeichnen. Während 2020 lediglich 43,5 Prozent der Unternehmer den Nachweis adäquater Qualifikationen sowie Branchen- und Marktkenntnisse als wichtigste Anforderung erachteten, stieg dieser Wert 2024 auf beeindruckende 90,5 Prozent. Nur 9,5 Prozent der Befragten gaben die Kapitalausstattung als entscheidend an (2020: 10,7 Prozent). Diese Veränderung verdeutlicht, dass für eine erfolgreiche Nachfolge neben finanziellen Mitteln vor allem die fachliche Eignung und Marktkenntnis des Nachfolgers eine Schlüsselrolle spielen.

Unternehmenssicherung

Ein weiteres alarmierendes Ergebnis der Umfrage ist der geringe Anteil an Unternehmen, die ein Notfallhandbuch implementiert haben. Weniger als ein Viertel der befragten Unternehmer hat ein solches Handbuch, und nur knapp die Hälfte davon hat es bereits aktualisiert. Ein Notfallhandbuch ist jedoch von entscheidender Bedeutung, um den Fortbestand des Unternehmens sowie den Schutz der Mitarbeiter und Unternehmerfamilien zu gewährleisten. „Das Notfallhandbuch sollte von Beginn an Bestandteil der Unternehmensstrategie sein und regelmäßig überprüft werden“, so Sonja Weigel.

Den “Nachfolgereport Mainfranken 2025” finden Sie hier.